Pfarrer Markus Thoms

29. Sonntag - C

Liebe Gemeinde,

die gegenwärtige Krise ist – auch – eine Krise des Gebetes. Wir alle wissen, dass viele Worte von und über Gott gemacht werden, aber wird auch mit ihm gesprochen? Nichts anderes bedeutet ja beten: Sprechen mit Gott. Den Kindern in der Grundschule erkläre ich immer wieder, dass beten nichts anderes als sprechen mit Gott wie mit einem guten Freund ist. Kinder, die wissen was es heißt, Vertrauen zu haben, sind für diese Gedanken sehr offen. Oftmals fehlt ihnen aber das konkrete Tun: das Gebet im Alltag ihres Lebens. Die Erfahrung, dass Gott ein Gegenüber ist, dem ich mich mit all dem, was mein Leben ausmacht, anvertrauen darf. Dem ich „auf die Nerven“ gehen darf mit meinen Anliegen. Im heutigen Evangelium hören wir von einem Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. Eine arme Witwe ließ den Richter nicht in Ruhe, sondern bestand immer und immer wieder auf ihrem Recht, bis der Richter schließlich nachgab und ihr Recht verschaffte. Jesus nimmt dieses Beispiel, um auf die Kraft des Gebetes aufmerksam zu machen. Das beständige Beten, so sagt der Evangelist Lukas, lässt die Zeit aushalten. Das ist leichter gesagt als getan – deswegen soll uns die skeptische Schlussfrage Jesu nicht loslassen. Betest Du?

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

28. Sonntag – C –

08./09.10.2022

„Was Gott tut, das ist wohlgetan. Die Ernte ist zu Ende. Er sah all unser Mühen an, die Arbeit unsrer Hände. Hat abgewandt von unserm Land Sturm, Wetter, großen Schaden, beschenkte uns mit Gaben.“ (GL 806)

Liebe Gemeinde!
Am heutigen Sonntag feiern wir den Erntedanksonntag. Die Situation, in der wir uns seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine befinden, ist alles andere als entspannt. Der sehr trockene Sommer und die nicht mehr zu leugnende Klimakrise tun ihr übriges. Auch kirchlich betrachtet sind wir in einer wahrscheinlich noch nie dagewesenen Krise. Der Missbrauchsskandal und der Umgang damit haben das Ansehen der Kirche immens beschädigt. Die unterschiedlichen Wahrnehmungen im Bezug auf Veränderungen oder Bewahren drohen uns immer mehr zu zerreißen.

Und dennoch: Bei allem Schweren, haben immer noch Grund Dank zu sagen.

Das Erntedankfest lädt uns immer neu ein, sensibel zu werden und den Dank für all das, was wir erlebt und miteinander geteilt haben, gemeinsam vor Gott zu bringen. Wir möchten es in diesem Jahr wieder zusammen mit dem Heimatverein, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein, den Landfrauen und der Katholischen Landjugendbewegung auf dem Hof Franz Schürmann, Heidvenn 48 tun. Um 10:00 Uhr feiern wir an diesem Sonntag den Gottesdienst in plattdeutscher Sprache, zu dem alle sehr herzlich eingeladen sind. Für die Kinder wird es parallel das Angebot der Kinderkirche geben. Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit bei kühlen Getränken und einer Grillwurst beieinander zu bleiben und den Vormittag gemütlich ausklingen zu lassen.

Ich danke den Gruppen und Vereinen und der Familie Schürmann, die bereit sind, diesen Gottesdienst mit allem was dazu gehört vorzubereiten und zu gestalten.

So wünsche ich uns allen einen gesegneten und dankbaren Erntedanksonntag!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

27. Sonntag im Jahreskreis – C

2. Oktober 2022

Liebe Gemeinde,

im Evangelium an diesem Sonntag benutzt Jesus das Bild vom Senfkorn. Er will seinen ZuhörerInnen damit das Wesen des Reiches Gottes verdeutlichen. Wir können in diesem Bild einen doppelten Sinn entdecken. Aus dem unbedeutenden Samenkorn entsteht etwas ungeahnt Größeres als es selber ist und aus ihm entsteht neues Leben. Genau das ist es, worauf Jesus anspielt. Wenn der Glaube – unser Glaube – die Qualität eines Senfkorns hätte, dann könnten wir Bäume oder Berge damit versetzen. Jesus verstand den Glauben immer so, dass der Mensch durch ihn zu Größerem befähigt wird. Oftmals erkennen wir da im Voraus gar nicht. Glaube schenkt uns die Kraft zu Veränderung und neuem Leben. Auch dann, oder vielleicht gerade dann, wenn es für uns noch nicht ersichtlich ist.

Ich wünsche uns allen aus diesem Sonntag heraus einen starken Glauben.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

26. Sonntag im Jahreskreis – C

25. September 2022

Liebe Gemeinde,

inzwischen dauert der Krieg in der Ukraine mehr als ein halbes Jahr. Vieles ist in den vergangenen Monaten an konkreter Hilfe ermöglicht worden. Viele Geld- und Sachspenden sind auf den Weg gebracht worden, inzwischen haben auch viele von uns Wohnraum zur Verfügung gestellt, damit die geflüchteten Menschen menschenwürdig und möglichst dezentral untergebracht werden können. Dafür können wir nur dankbar sein. Wir spüren aber gerade in den letzten Wochen auch, dass es offensichtlich noch nicht reicht. Und damit meine ich vor allem den fehlenden Wohnraum. Jeder und jede sollte noch einmal gut prüfen, ob es nicht doch möglich ist, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um so konkret zu helfen.

Das heutige Evangelium erinnert mich daran, meinen eigenen Blick für die Not und die Bedürftigkeit des anderen zu schärfen. Das Evangelium vom armen Lazarus richtet den Blick auf das ewige Leben. Der, der im Leben nichts hatte, wird von Gott belohnt und „von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.“ Bei der Betrachtung dieser Evangelienstelle frage ich mich: „Warum so lange warten, bis die größere Gerechtigkeit offenbar ein Gleichgewicht wieder herstellt?“ Wäre es nicht besser, schon hier und heute damit anzufangen, den Blick für die Not und die Bedürftigkeit des anderen zu überdenken?

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

25. Sonntag – C

18. September 2022

Liebe Gemeinde,

immer wieder erliegen wir der Gefahr, unseren eigenen Vorteil zu verfolgen und dabei alles andere um uns herum aus dem Blick zu verlieren. Gerade in solch schwierigen Zeiten, in denen wir uns gesellschaftlich, kirchlich und politisch befinden, spüren wir vielleicht mehr denn je, wie wir oftmals um uns kreisen und den anderen und die vielleicht viel größere Not übersehen. Zu sehr hängen wir an unserem Besitz, an dem was uns gehört, was wir uns aufgebaut haben, an dem was wir nicht teilen wollen oder können. Manchmal mag es einfach auch nur Bequemlichkeit sein. Die Texte des heutigen Sonntags laden uns ein, uns einmal zu fragen, woran unser Herz wirklich hängt. Überprüfen wir unser eigenes Tun und lassen wir unser Leben vom Blick auf den Nächsten prägen, gerade weil wir uns im Dienst Gottes verstehen. Gott zu dienen, heißt immer auch den Menschen zu dienen.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

24. Sonntag im Jahreskreis – C

11. September 2022

Liebe Gemeinde,

am vergangenen Donnerstag haben wir in der Kirche das Fest Mariä Geburt gefeiert. Dieser Festtag fällt immer zusammen mit der Altenrheiner Wallfahrt nach Telgte. Auch aus unserer Gemeinde werden an diesem Samstag und Sonntag wieder viele Gläubige den Weg nach Telgte antreten. Seit alters her gehören Wallfahrten wesentlich zum Leben der Kirche. Und es immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen unterschiedlichen Alters an den verschiedenen Wallfahrten teilnehmen: sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus. Dieses in Gemeinschaft zu tun, stärkt den eigenen Glauben und es tut gut, seine eigenen Anliegen und Sorgen, aber auch die vielen Anliegen und Sorgen der Kirche und der Welt mit auf den Weg zu nehmen.

Allen Pilgerinnen und Pilgern wünsche ich gute Erfahrungen und Erlebnisse im Gebet und Gespräch auf dem Weg zur Gottesmutter nach Telgte.

Eine gute Woche!
Ihr Pastor Markus Thoms

 

Pfarrer Markus Thoms

23. Sonntag – C

4. September 2022

Liebe Gemeinde,

Demut hat zuerst mit Gott zu tun, in zweiter Linie mit dem Menschen. Nie aber mit der Dummheit. Der Mensch, der weise und klug geworden ist, der klar und reif geworden ist, kann auch demütig sein. Er geht seinen Weg von Stufe zu Stufe, von Freiheit zu Freiheit. So kann er Jesus nachfolgen. Diese Gedanken sind ganz wichtig, wenn wir auf die Texte des heutigen Sonntags schauen. In der ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit geht es um die Erkenntnis der Weisheit. Gott und sein Handeln werden wir Menschen immer nur in begrenztem Maße verstehen und nachvollziehen können. Entscheidend bleibt, dass wir uns in aller Freiheit für oder gegen etwas entscheiden. Dafür brauchen wir ein weises Herz, um das wir Gott immer wieder bitten dürfen. Wenn wir dann so auf die Worte des heutigen Evangeliums schauen, dann können wir die Forderungen, die Jesus stellt, leichter annehmen und umsetzen. Die Bedingungen sind klar: Verzicht auf Besitz, Familie und Freunde, Ehre, ja auf das eigene Leben. Jesus verlangt aber nicht von allen alles, sondern ruft uns, unseren je eigenen Weg zu gehen. Diesen unseren Weg der Nachfolge sind wir eingeladen in dieser Zeit zu gehen.  Reinhold Schneider, ein bekannter christlicher Autor schreibt dazu: „Je tiefer der Mensch in die Zeit dringt, in das eigentliche Wesen der Zeit, umso entschiedener ist er auf sich selbst verwiesen: auf die Kraft der Seele, des Glaubens, des Geistes, die ihn befähigen, diese Zeit zu bestehen; in ihr, worauf alles ankommt, wirklich ein Mensch zu sein und das Erbe der Menschheit in sich zu bergen.“

Dazu wünsche ich uns allen Kraft, Mut und Gottvertrauen!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

22. Sonntag im Jahreskreis – C

28. August 2022

Liebe Gemeinde,

die Schrifttexte des heutigen Sonntags sind vom Thema der Rangordnung bestimmt. Immer wieder erleben wir Menschen solche Szenen, in denen uns manchmal auch die peinliche Situation einer Degradierung nicht erspart bleibt. Sowohl die erste Lesung aus dem Buch Jesus Sirach als auch Jesus im Evangelium empfehlen uns als Gegenrezept die Bescheidenheit. Wer von sich absieht, der wird spüren, dass das Leben in all seinen Facetten wieder locker und neu in Bewegung gebracht werden kann. Menschen ohne selbstverliebte Allüren sind oftmals beliebter als Eingebildete, das wusste schon der Weisheitslehrer in der Lesung. Die Frage ist, ob die bescheidenen Menschen auch die glücklicheren sind. Wenn Bescheidenheit aus eigener Überzeugung gespeist ist, fühlt man sich nicht betrogen um das, was einem eigentlich zusteht. Man fühlt sich im Verzichten nicht ärmer. Wer sich selbst annehmen kann und angenommen weiß, der hat viel in und für sein Leben erreicht. Als gläubige Menschen haben wir einen Vorteil: Wir sind von Gott geliebt und dürfen uns in ihm geborgen wissen. Die Erfahrung des „von Gott angenommen sein“ wünsche ich uns immer wieder neu.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

20. Sonntag – C

13. August 2022

Liebe Gemeinde,

wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich längst wieder in Indien angekommen. Dennoch möchte ich Ihnen von dieser Stelle aus noch einmal ganz herzlich danken für Ihr Wohlwollen und Ihre Freundlichkeit bei meinem Besuch im Juli. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und bin in Neuenkirchen wirklich wie zuhause.

Inzwischen hat meine Arbeit in Nord-Ost Indien in der Missionsstation wieder begonnen. Viele Aufgaben liegen vor uns. Mit Gottes Hilfe und Ihrer Unterstützung im Gebet wird uns das gut gelingen.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen, danke Ihnen noch einmal für alles, was Sie für mich getan haben und wünsche Ihnen und Ihren Familien Gottes Segen!

Bis zum Wiedersehen grüßt Sie

Ihr Pfarrer Dr. Benjamin Cherayath

Pfarrer Markus Thoms

19. Sonntag im Jahreskreis – C

7. August 2022

Liebe Gemeinde!

„Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt

eilt die Zeit; wir eilen mit.“

 

Die bekannten Gedichtzeilen von Wilhelm Busch kamen mir in den Sinn, als ich nach einem passenden Wort für diesen Sonntag suchte. Sie fielen mir deshalb ein, weil am kommenden Mittwoch schon wieder die Sommerferien vorbei sind und die Schulen starten.

So schnell sind sechs Wochen vorbei!

Allen, die in dieser Woche wieder in die Schule einsteigen, wünsche ich für das kommende Schuljahr viel Erfolg. Ganz besonders denke ich an diejenigen, die nach den Sommerferien auf eine andere Schule wechseln. Und dann gilt mein besonderer Gruß den Erstklässlern, für die am Donnerstag der Ernst des Lebens beginnt.

Und ich möchte all jene nicht vergessen, für die schon am 1. August ein neuer Lebensabschnitt angefangen hat: die Berufsanfänger. Ich hoffe, dass sie in ihrem Ausbildungsberuf gute Erfahrungen machen, dass sie Menschen finden, die ihnen gerne Neues beibringen, damit sie selbst einmal das im Beruf erlernte auf andere Menschen anwenden und weitergeben können.

In der Rückschau der Sommerferien darf nicht vergessen werden, mit wieviel Engagement und Einsatz in diesen Wochen Jugendliche und Erwachsene unserer Pfarrei dafür gesorgt haben, dass vielen Kindern schöne und unterhaltsame Ferien geboten werden konnten. So danke ich ganz herzlich allen, die sich in der Actionwoche der CAJ eingesetzt und engagiert haben, damit die Kinder Abwechslung, Spaß und Unterhaltung erleben konnten. Ebenso danke ich der Gruppe, die die Campingkinderkirche im hinteren Bereich der Kirche eingerichtet haben und so für ein wenig Abwechslung gesorgt haben.

 

Eine gute Restferienwoche und einen guten Start in den „normalen Alltagsrhythmus“ wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus