Pfarrer Markus Thoms

20. Sonntag im Jahreskreis A

20. August 2023

Liebe Gemeinde,

Menschen neigen dazu, Grenzen zu ziehen und andere auszuschließen. Auch Religionen neigen immer wieder dazu, andere auszugrenzen. Da meinen manche genau zu wissen, wer dazugehören darf und wer nicht.

In der heutigen ersten Lesung aus dem Buch Jesaja wird deutlich, dass es für Gott keine Ausgrenzung aufgrund verschiedener Religionszugehörigkeit gibt. Das Haus Gottes ist ein Haus des Gebetes für alle Völker, indem auch die Fremden ausdrücklich willkommen sind.

Auch Jesus macht nicht an Religionsgrenzen halt. Er hört die Schreie der Leidenden und sein tiefstes Mitgefühl gilt allen Bedürftigen. Er sprengt die von uns Menschen aufgerichteten Grenzen und wird zum Maßstab aller, die sich auf Gott berufen. Wenn es Vorurteile, Spannungen oder gar Abgrenzungen gibt, dann sind wir eingeladen, Brücken zu bauen, damit Menschen aufeinander zugehen können. In einem Lied im Gotteslob heißt es: „Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit.“

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr

Pastor Markus Thoms

 

Pfarrer Markus Thoms

19. Sonntag im Jahreskreis – A

13. August 2023

Liebe Gemeinde,

Wenn jemand mit Leib und Seele bei der Sache ist, dann ist er mit allem was er hat, kann und fühlt, voll dabei. Man kann die Begeisterung und Hingabe förmlich spüren. Ein solcher Mensch geht förmlich in seinem Tun auf. Das Fest Mariä Himmelfahrt, das die Kirche am kommenden Dienstag feiert, ist solch ein Ereignis. Maria ist voll bei Gott, nichts wird ausgeklammert. Herrlichkeit pur. Auch für uns, die wir getauft sind, gilt dieses Geschehen des Aufgenommenwerdens. Ich kann und darf mit allem was mich ausmacht, mich prägt, mich begeistert oder traurig macht, mit meinem Können und mit meiner Begrenzung, mit allem Denken und Fühlen, mit Leib und Seele also, bei Gott sein. Welche Hoffnung! Und das nicht nur in Bezug auf Ostern, sondern auch und gerade für mein Leben im Hier und Jetzt. Gott garantiert die Würde eines jeden Menschen und die Unantastbarkeit seines Lebens. In jeder Situation – am Anfang und am Ende. Niemand hat das Recht, einen anderen zu benutzen. Aber wir haben die Pflicht, achtzugeben auf unser Verhalten und Achtung zu zeigen vor dem Menschen neben mir. Daran will uns das Fest Mariä Himmelfahrt immer wieder erinnern.

Herzliche lade ich Sie zu den Gottesdiensten an diesem Tag ein: Um 8:00 Uhr in die Pfarrkirche St.  Anna oder um 19:00 Uhr in die Kirche St. Josef.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

15. und 16. Sonntag – A

16./23.07.2023

Liebe Gemeinde,

mit Riesenschritten gehen wir schon dem Ende der Sommerferien entgegen. Noch drei Wochen und dann beginnt für viele von uns wieder der Alltag. Aber es sind eben noch drei Wochen, an denen uns Erholung an Leib und Seele geschenkt wird. Nach drei Wochen haben einige von uns ihren Urlaub hinter sich gebracht, während anderen ihn jetzt starten. Und diejenigen, die die freie Zeit erleben durften, haben es hoffentlich gespürt, wie gut es tut, Abstand von den alltäglichen Dingen zu bekommen.  Ausruhen, besinnen und wieder Kraft schöpfen für den Alltag. Jesus ist uns da gutes Beispiel. Er meint aber mehr als nur den freien Tag oder das freie Wochenende. Jesus geht mit seinen Jüngern immer wieder in die Stille, in das Gebet, in die Beziehung mit Gott. Und er will uns mitnehmen. Jeden Sonntag lädt er uns ein, zur Quelle zu kommen, damit wir uns innerlich neu ausrichten und Heilung erfahren.

Ich wünsche Ihnen solch ein Ausruhen und zur Quelle kommen. Diejenigen, die jetzt ihren Urlaub beginnen, wünsche ich, dass sie diese Quelle neu erleben. Und diejenigen, die schon wieder mitten im Alltag sind wünsche ich die Erinnerung daran, wie gut es war, auszuruhen und wieder Kraft zu schöpfen. Egal was und welche Quelle für Sie hilfreich ist.

Wo immer Sie gerade stehen, was immer Sie machen müssen oder machen dürfen – genießen Sie den Sommer!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

14. Sonntag – A

9. Juli 2023

Liebe Gemeinde!

„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ Dieser Satz aus dem heutigen Evangelium will uns einladen, gerade in den Tagen und Wochen der Ferien, des Urlaubs und der Erholung, unseren Blick neu auf Gott auszurichten. Vielleicht finden wir Zeit und Muße, uns in den Urlaubsorten auch einmal die Kirchen vor Ort anzuschauen. Manchmal brauchen wir einfache freie Zeit, die uns öffnen will, Gott neu zu entdecken. Und wenn wir diese Zeit nutzen, dann spüren wir, wie kostbar sie ist und wie sie uns auch verändern kann. Oftmals ist das im Alltag nicht möglich. Sich Zeit zu nehmen – füreinander in der Familie, aber auch für Gott, ist etwas Einmaliges und Besonderes.

Nutzen wir diese Zeit!

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

13. Sonntag – A

2. Juli 2023

Liebe Gemeinde,

kalendarisch gesehen ist der 2. Juli, also dieser Sonntag, der 183. Tag des Jahres. Bis zum Jahresende sind es noch 182 Tage. Wir stehen genau am Wendepunkt. Erste und zweite Jahreshälfte begegnen sich sozusagen auf der Mitte. Liturgisch betrachtet ist der 2. Juli – außer an einem Sonntag – ebenfalls ein Tag der Begegnung. Zwischen Maria und Elisabeth. Wir würden sagen, ganz am Ende der Welt im Bergland von Judäa kündet sich in einer kurzen Begegnung Großes an. Worte, die im Ave Maria und im Lobpreis, dem Magnificat, ihren Platz finden, haben dort ihren biblischen Bezug. Manchmal braucht es sozusagen einen langen Atem und eine große innere Bereitschaft JA zu sagen zu dem, was uns das Leben aufträgt. Wer aber die innere Kraft in sich spürt, der weiß, dass es gut wird.

Im Evangelium des heutigen Sonntags greift Jesus diesen Gedanken von der vollkommenen Nachfolge auf. Er vertraut in diesem Evangelium offensichtlich den Menschen, dass sie ihr Vertrauen ganz auf Gott setzen und aus diesem Vertrauen heraus anderen Menschen vermitteln können, dass er als Urgrund unseres Lebens uns trägt und führt – mehr noch: der uns fähig macht, den anderen in unsere Liebe und Sorge mit einzubeziehen. Jesus will uns immer wieder vermitteln, unser Leben in die Hände Gottes fallen zu lassen – was immer auch geschehen mag. Gott geht mit. Er begleitet uns. Maria und Elisabeth sind uns darin zum Vorbild geworden.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

11. Sonntag – A

18. Juni 2023

Liebe Gemeinde,

der heilige Vinzenz Palotti hat einmal folgendes Lebensideal beschrieben: „Wir können Gott einatmen – und Gott ausatmen. Gott in allem finden – und Gott allen mitteilen. Wir können Gottes Gegenwart ausstrahlen!“

Wunderschöne Gedanken, wie ich finde, zu Beginn der für vielen schönsten Zeit des Jahres: die Sommerzeit und jetzt endlich auch die Sommerferien, die in dieser Woche beginnen. Allen Schülerinnen und Schülern, die schon seit Wochen auf diesen Tag gewartet haben, wünsche ich erholsame Ferien mit hoffentlich viel schönem Wetter. Allen, die in den kommenden Wochen allein oder mit ihren Familien Urlaub machen und verreisen, wünsche ich eine sichere Reise und gesunde Heimkehr. Mögen wir alle in den kommenden Wochen der Ferien ein wenig Zeit finden, um vom Alltag abzuschalten, zu entschleunigen, Zeit für etwas ganz anderes finden, und so Kraft für das Kommende finden. Vielleicht können uns dabei die Gedanken des heiligen Vinzenz Palotti helfen. Gott neu zu entdecken – im Urlaub, in den Begegnungen in den Familien, wo vielleicht ein wenig mehr Zeit ist, im bewussten Besuch des Gottesdienstes. Wenn wir so Gott in uns aufnehmen, wenn wir uns neu bewusst machen, dass Gott in allem was uns begegnet und wiederfährt zugegen ist, dann werden wir zu solchen Menschen, die IHN ausstrahlen, dann werden wir zu Menschen, an denen man ablesen kann, dass wir alles Gottes geliebte Kinder sind, dann werden wir zu Menschen, die mit Gott leben, die ihn in unser Leben hineinlassen.

Nicht versäumen möchte ich, allen zu gratulieren, die in diesen Tagen die Schule beenden und einen Schulabschluss geschafft haben. Mit großer Spannung erwarten sie sicher das Neue, was in wenigen Wochen beginnt. Aber jetzt gilt erstmal: Innehalten, Dank sagen, Kraft finden, um dann mit großem Schwung das Neue zu beginnen. Das gilt ebenso für diejenigen, die jetzt ihre Grundschulzeit beendet haben und nach den Sommerferien in die weiterführende Schule wechseln, ebenso die Kindergartenkinder, für die nach dem Abschluss der Kindergartenzeit schon bald die Schulzeit beginnt.

In allen Veränderungen wünsche ich allen Gottes Segen und viel Kraft auf den neuen Wegen.

Doch zunächst: Eine erholsame Ferien- und Urlaubszeit.

Ihr und Euer Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

10. Sonntag im Jahreskreis – A

11. Juni 2023

Liebe Gemeinde,

wie oft be- oder verurteilen wir einen Menschen nach seinem Äußeren: seiner Leistung, seinem Aussehen, seinem Verhalten, seinen Umgang mit dem Anderen – und diese Aufzählung lässt sich unendlich fortsetzen. Wir kennen oftmals von einem Menschen eben nur das Äußere und bilden uns von dort aus unser Urteil. Gott jedoch beurteilt uns Menschen anders. Er sieht nicht nur die äußeren Lebensumstände, er sieht auch unser Herz, das, was eben äußerlich nicht erkennbar ist. Er sieht manches in unserer Lebensgeschichte, das dem Nächsten nicht unbedingt bekannt ist. Und so wie wir Menschen unser Urteil oftmals rein nach äußerlichen Gegebenheiten fällen, so schaut Gott tiefer und in unser Herz und will so unser Leben beurteilen. Wenn er das überhaupt will. Im heutigen Evangelium kehrt Jesus bei einem Zöllner ein. Zöllner waren zur Zeit Jesu äußerst unbeliebt, weil sie zum einen für die herrschenden Römer die Steuern und Abgaben „eintreiben“ mussten, zum anderen, weil sie sich oftmals darüber hinaus selbst daran bereicherten. Sie wurden in der Gesellschaft als Sünder abgestempelt und ausgestoßen. Jesus jedoch begegnet diesem Zöllner mit dem Blick der Achtsamkeit und der Liebe. Dieser Blick geht durch die Oberfläche und trifft den Menschen so wie er ist, in seiner Verletzlichkeit, seiner Sehnsucht und seinem Bedürfnis nach Liebe. Wer bei der Oberfläche stehenbleibt, der verpasst oftmals das Wesentliche. Auch wir sind eingeladen, den anderen mit den Augen Gottes zu sehen, ihn mit dem Blick der Liebe anzuschauen, zu begegnen und so wertzuschätzen. Denn jeder ist auf den liebenden und wahrnehmenden Gott angewiesen.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

5. Sonntag der Osterzeit – A

7. Mai 2023

Liebe Gemeinde,

an diesem Sonntag hören wir im Evangelium die erste Abschiedsrede Jesu, die sich an den Bericht über die Fußwaschung anschließt. Die Jünger können die volle Tragweite dieser Worte noch nicht verstehen, da ihnen noch die Erfahrung von Ostern fehlt. Deshalb löst das bei ihnen mehr oder weniger ein Gefühlschaos aus. Sie verlieren ihre Sicherheit und sind ratlos. Jesus setzt dieser Ratlosigkeit den Glauben entgegen und er zeigt ihnen eine Hoffnungsperspektive auf, da die Zeit der Trennung von ihm „nur“ vorübergehend ist. Auf diese Trennung folgt die endgültige Gemeinschaft mit Gott, die wir als Glaubende nachösterliche Gemeinde annehmen und verstehen können. Jesus ist Weg, Wahrheit und Leben – an ihm können wir erkennen wer Gott ist.

Der heutige Sonntag lädt uns ein, neu darüber nachzudenken, wer Gott für mich ist.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

1. Fastensonntag – A

26. Februar 2023

Liebe Gemeinde,

wie gut, dass wir im Laufe des Kirchenjahres immer wieder Zeiten geschenkt bekommen, die uns einladen, uns zu besinnen, zu entschleunigen, um uns neu auszurichten.  In der Fastenzeit werden in der Kirche Themen bedacht, die ans Eingemachte gehen. Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus in der Wüste in Versuchung geführt wurde. Versuchungen begegnen uns regelmäßig im Alltag. Oftmals ist mit Versuchung etwas rein Äußerliches gemeint. Dabei geht es bei den wirklichen Versuchungen um viel schwerere Versuchungen. Um solche, die das Zeug haben, uns zu ruinieren und kaputt zu machen. Im Letzten führen Versuchungen uns von Gott weg. Der evangelische Theologe Jörg Zink hat die Rede von der Versuchung so beschrieben: „Wenn wir abstürzen in einen Abgrund von Schrecken und Grauen, dann, Gott, halte uns fest. Denn dann begegnet uns die letzte Gefahr, die nämlich, dass wir unseren Glauben wegwerfen, unser Vertrauen.“

Lassen wir uns gemeinsam auf die Tage der Fastenzeit ein und nutzen wir diese Zeit – auch im gemeinsamen Gebet: miteinander und füreinander!

Eine gute erste Fastenwoche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

7. Sonntag im Jahreskreis – A

19. Februar 2023

Liebe Gemeinde,

in wenigen Tagen beginnt die Fastenzeit, die österliche Bußzeit, zur Vorbereitung auf das Osterfest. Passend zu diesem Beginn hören wir an diesem letzten Sonntag vor der Fastenzeit ein herauforderndes Evangelium. Man möchte fast sagen es ist eine vorweggenommene Fastenübung. Jesus sagt: „Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! Nur so werdet ihr vollkommen.“ Was für eine Provokation. Er will aber erreichen, dass die Spirale aus Rücksichtslosigkeit und Gewalt durchbrochen wird. Ganz bewusst formuliert er ein Kontrastprogramm. Und wir? Betrifft uns das? Die meisten von uns würden sagen: „Ich bin ja ein guter Mensch. Ich habe keine Feinde.“ Vielleicht drehen wir die Frage einmal um. „Für wen bin ich Feind? Wer erlebt mich als feindlich und abweisend?“ Vielleicht fallen Ihnen Namen und Situationen ein: den Obdachlosen, dessen Not ich nicht ernst nehme, den Nachbarn, mit dem ich wegen des mittäglichen Rasenmähens im Clinch liege. Den Arbeitskollegen oder Mitschüler, den ich ausgrenze, weil er mir unsympathisch ist. Über diese Menschen sagt uns Jesus: „Geh zu denen hin. Geh zu denen, die dir Angst machen und zu denen, die Angst vor dir haben.“ Vielleicht gelingt es uns so, etwas richtigzustellen und zu klären, was uns im Miteinander schon lange stört. Manchmal bedarf es nämlich nur eines klärenden Gesprächs, um mit unserem Mitmenschen wieder ein Einklang zu kommen. Es müssen ja nicht gleich aus Feinden Freunde werden.  Vielleicht kann das ein Vorsatz für die ab Mittwoch beginnende Fastenzeit sein – mit einem Menschen ins Reine kommen. 50 Tage Zeit schenkt uns Jesus in den kommenden Wochen. Nutzen wir sie!

Einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Fastenzeit wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus