Pastor Markus Thoms

8. Sonntag im Jahreskreis – A

Liebe Gemeinde,

wie gut, dass wir im Laufe des Kirchenjahres immer wieder Zeiten geschenkt bekommen, die uns einladen, uns zu besinnen, zu entschleunigen, um uns neu auszurichten auf den, der der Grund unseres Lebens ist. Jesus Christus.

In ganz besonderer Weise lädt uns im Laufe des Kirchenjahres die Fastenzeit dazu ein. Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus in der Wüste in Versuchung geführt wurde. Versuchungen begegnen uns regelmäßig im Alltag. Oftmals ist mit Versuchung etwas rein äußerliches gemeint. Oftmals vergessen wir dabei aber, dass wir in einer tiefen Beziehung mit Gott leben – von ihm geformt, mit seinem Atem erfüllt. Der evangelische Theologe Jörg Zink hat die Rede von der Versuchung so beschrieben: „Wenn wir abstürzen in einen Abgrund von Schrecken und Grauen, dann, Gott, halte uns fest. Denn dann begegnet uns die letzte Gefahr, die nämlich, dass wir unseren Glauben wegwerfen, unser Vertrauen.“ Fastenzeit ist Einübung in ein größeres Vertrauen – in Gottvertrauen.

Lassen wir uns gemeinsam auf die Tage der Fastenzeit ein und nutzen wir diese Zeit – auch im gemeinsamen Gebet: miteinander und füreinander!

Eine gute erste Fastenwoche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms.

Pastor Markus Thoms

7. Sonntag im Jahreskreis – A

Liebe Gemeinde,

in wenigen Tagen beginnt die Fastenzeit, die österliche Bußzeit, zur Vorbereitung auf das Osterfest. Passend zu diesem Beginn hören wir an diesem letzten Sonntag vor der Fastenzeit ein herausforderndes Evangelium. „Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! Nur so werdet ihr vollkommen.“ Was für eine Provokation. Jesus will aber erreichen, dass die Spirale aus Rücksichtslosigkeit und Gewalt durchbrochen wird. Ganz bewusst formuliert er ein Kontrastprogramm. Und wir? Betrifft uns das? Die meisten von uns würden sagen: „Ich bin ja ein guter Mensch. Ich habe keine Feinde.“ Vielleicht drehen wir die Frage einmal um. „Für wen bin ich Feind? Wer erlebt mich als feindlich und abweisend?“ Vielleicht fallen Ihnen Namen und Situationen ein: den Obdachlosen, dessen Not ich nicht ernst nehme, den Nachbarn, mit dem ich wegen des mittäglichen Rasenmähens im Clinch liege. Den Arbeitskollegen oder Mitschüler, den ich ausgrenze, weil er mir unsympathisch ist. Über diese Menschen sagt uns Jesus: „Geh zu denen hin. Geh zu denen, die dir Angst machen und zu denen, die Angst vor dir haben.“ Vielleicht gelingt es uns so, etwas richtigzustellen und zu klären, was uns im Miteinander schon lange stört. Manchmal bedarf es nämlich nur eines klärenden Gesprächs, um mit unserem Mitmenschen wieder ein Einklang zu kommen. Es müssen ja nicht gleich aus Feinden Freunde werden.  Vielleicht kann das ein Vorsatz für die ab Mittwoch beginnende Fastenzeit sein – mit einem Menschen ins Reine kommen. 50 Tage Zeit schenkt uns Jesus in den kommenden Wochen. Nutzen wir sie!

Einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Fastenzeit wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pastor Markus Thoms

6. Sonntag im Jahreskreis - Karneval

Liebe Christen groß und klein,

wie ist das schön, euch all in diesen Tagen lachend zu seh´n! Die Freude ist euch ins Gesicht geschrieben, das kann nur am Karneval liegen. Und nicht nur draußen, nein auch drinnen, wollen wir singen, tanzen, lachen, fröhlich sein. So freue ich mich und lade ein, an diesem Sonntag um halb elf, zur großen Messe hier bei uns mit VSG und Spielmannszug. Kommt alle und freut euch mit.

Schon in der Bibel steht:
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ – dieser Spruch ist fast 2000 Jahre alt. Ganz tief im Herzen ist die Freude drin, und schenkt uns einen Lebenssinn.

Jesus hat sein Leben lang geheilt und vertrieben hat er Angst und Bang. Sein Ziel war es, das Heil zu geben und die Freude in die Herzen aller zu legen.
Mit Händen, Kopf und Herz vergesst doch einmal euren Schmerz. Lasst uns gemeinsam jubeln und singen – „Halleluja – Lobet den Herrn.“ Denn das ist es, was wir meinen, wenn wir uns im Helau vereinen.

Ich freue mich auf euch, auf Kirche einmal anders, – aber wann darf das sein, wenn nicht einmal im Karneval?

Euer Pastor Markus Thoms

Markus Thoms

5. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Gemeinde,

das Evangelium des heutigen Sonntags ist von zwei und sehr bekannten Bildern geprägt: Salz und Licht! Beide sind wichtig. Ohne Salz und Licht gibt es kein Leben. Salz wird in kleinen Mengen gebraucht. Wenn ich das Maß überschreite, erreiche ich das Gegenteil. Das Essen wird versalzen, es wird ungenießbar. Ein weiterer Aspekt ist wichtig. Das Salz löst sich, wenn ich es gebrauche, auf. Nur so kann es seine Wirkung entfalten. Es wird gleichsam unsichtbar und behält doch seine Wirkkraft.
Wie anders ist es bei dem zweiten Bild, das Jesus im heutigen Evangelium gebraucht. Das Licht. Licht verbreitet sich, es strahlt aus, es lässt sich nicht übersehen. Nur wenn ich es entzünde und weitergebe, wenn es sichtbar ist, dann kann es seine volle Wirkkraft entfalten. Jeder sieht das Licht.  Jesus sagt, wenn ich ein Gefäß darüber stelle, dann kann ich nichts von dem Licht erkennen.

Zur Kirche gehört beides: Die verborgene Wirksamkeit, aber auch die Präsenz in der Öffentlichkeit. Das Licht erinnert uns an das Licht der Osternacht, das sich vermehrt und alles Dunkle hell macht. Von diesem Licht sollen auch wir uns immer wieder anstecken lassen, damit unser Licht vor den Menschen leuchtet und sie unsere guten Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms!

Pastor Markus Thoms

2. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Gemeinde,

an diesem Sonntag beginnen wir mit der Vorbereitung der Kinder auf die Sakramente der Buße und der Eucharistie. „Der Herr ist mein Hirte!“ – Unter diesem Motto steht die Vorbereitungszeit in diesem Jahr. Ich wünsche den Kindern, dass sie in dieser Zeit Jesus als den kennen lernen, der sich ihnen als Freund und Begleiter anbietet, als jemand, der das Leben mit ihnen teilen möchte. Den Eltern, die die Kinder auf diesem Weg begleiten sollen, wünsche ich die Erfahrung, dass die Zeit der Vorbereitung auf diese Sakramente sie selbst im Glauben stärken möge. Dankbar bin ich, dass sich viele Ehrenamtliche engagieren – sei es im Leitungsteam oder als Katechetin in den Kleingruppen. Als Gemeinde begleiten wir unsere Erstkommunionkinder nicht nur an diesem Sonntag mit unserem Gebet.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms.

Pastor Markus Thoms

33. Sonntag im Jahreskreis C

Pastor Markus Thoms

Liebe Gemeinde,

das Kirchenjahr geht mit Riesenschritten auf das Ende zu. Das Evangelium dieses Sonntags nimmt die Endzeitstimmung auf. „Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird.“ (Lk 21, 6). Gemeint ist die Zerbrochenheit des Tempels. Wer sich heute in Jerusalem aufhält, sieht, dass nichts von der Pracht des Tempels erhalten geblieben ist. Das, wovor Jesus warnt, kennen viele von uns aus eigener Erfahrung: Krieg, Zerstörung, Denunziation, Folter. Die Frage der Jünger im Evangelium nach dem Wann der Zerstörung war zwar dringend, entscheidend bleibt aber die Zusage Jesu. Wenn auch der Glanz des Tempels vergeht, wenn auch die falschen Propheten Erfolge feiern, wenn auch Schmerz und Verrat quälen. Der Tod ist nicht das Letzte, das Leben gewinnt. Die, die zu Jesus gehören, werden gewinnen.

Darauf zu vertrauen, noch mehr, darauf hinzuweisen ist unsere Aufgabe.

Das machen wir, indem wir die Ereignisse und die ungezählten Toten und das Schicksal der Ermordung und Vernichtung in den ungezählten Kriegen bis heute nicht vergessen, sondern uns daran erinnern. So leisten wir einen unerlässlichen Beitrag zum Frieden und zur Demokratie in der Gegenwart. Das Gedenken am Volkstrauertag, den wir an diesem Sonntag begehen, ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung. Es ist ein Beitrag gegen das Vergessen der zahlreichen Opfer, es ist ein Beitrag für eine menschenwürdige Kultur, für einen menschlichen Umgang – ungeachtet jeder Nationalität, Hautfarbe und Religion. Der Auftrag, dieses Gedenken und diese Stunde der Erinnerung wach zu halten, ist nie zu Ende.

Einen guten Sonntag!

Ihr Pastor Markus Thoms

 

Pastor Markus Thoms

32. Sonntag im Jahreskreis C

Markus ThomsLiebe Gemeinde,

es ist ein Unterschied, ob ich mich in meinem Leben theoretisch mit etwas beschäftige, oder ob ich persönlich betroffen bin, ob mich ein Ereignis existentiell betrifft. Ich kann mich theoretisch sehr viel mit Krankheiten, auch mit schweren, unheilbaren Krankheiten beschäftigen – so lange ich selbst oder ein mir nahe stehender Mensch nicht betroffen ist – geht das ganz gut. Aber wenn die Situation mich trifft, dann sehe ich diese ganz anders, dann muss ich mich dem konkret stellen.

Im heutigen Evangelium geht es genau in diese Richtung. Die Sadduzäer bringen ein Thema ein, dass sie selbst gar nicht bis wenig berührt. Es geht um die Auferstehung. Wer sich diesem Thema nicht aus persönlicher Betroffenheit nähert, der wird niemals verstehen, worum es eigentlich geht. Angesichts des Leidens und Sterbens drängt sich schon seit Generationen die Frage auf, ob die Macht der Ungerechtigkeit größer ist als die Macht Gottes. Die Bibel will uns eine Hoffnung geben. Am Ende wird Gerechtigkeit herrschen. Gott ist ein Gott des Lebens und der Lebenden und er will dieses Leben vor allem auch für jene, denen ein Leben in Würde verwehrt geblieben ist. Es geht also bei der Frage der Auferstehung weniger darum, wie es nach dem Tod weitergeht, als vielmehr um die Tatsache, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist und bleibt. Er wird für uns einstehen. Von dieser Hoffnung sollen wir Zeugnis geben – auch und gerade entgegen der alltäglichen Erfahrung und Meinung.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Markus Thoms

31. Sonntag im Jahreskreis C

Markus ThomsLiebe Gemeinde,

am Vorabend des heutigen Sonntags empfangen Jugendliche unserer Pfarrei das Sakrament der Firmung. Weihbischof Dr. Christoph Hegge kommt dazu eigens in unsere Pfarrei, um die Gottesdienste zu feiern und die Firmspendung vorzunehmen.  Die Gottesdienste feiern wir um 14:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Anna und um 17:00 Uhr in der Kirche St. Josef. Wir freuen uns, dass die Jugendlichen nach der Zeit der Vorbereitung sich entschieden haben, das Firmsakrament zu empfangen.

Die Firmvorbereitung stand in diesem Jahr unter dem Thema „It´s your turn“ – „Ihr seid an der Reihe!“ In ganz unterschiedlichen Angeboten haben sich die Jugendlichen mit dem Thema beschäftigt und mit Fragen des Glaubens und des persönlichen Lebens auseinandergesetzt. Es geht in Fragen des Glaubens und selbstverständlich auch im Empfang der heiligen Firmung um die freiwillige Entscheidung. Das Motto verdeutlicht dieses noch einmal sehr deutlich: Es geht um Dich, Du bist an der Reihe. Du bist aufgefordert, Dein JA zu sprechen.

In den unterschiedlichen Momenten der Vorbereitung haben die Jugendlichen erlebt, dass Glaube mehr ist, als nur zur Kirche gehen und beten. Durch überzeugte und überzeugende Persönlichkeiten wurde ihnen deutlich, dass viele sich wegen ihres Glaubens in unterschiedlichen Bereichen engagieren. Die Besuche in den Einrichtungen der Caritas oder auf dem „Hof der Hoffnung“ zeigen, wie sehr der Glaube Menschen verändern kann bzw. ihnen eine neue oder andere Sichtweise vermittelt. Einige haben die Jugendkirche „effata“ in Münster besucht, um dort an der Jugendkatechese mit unserem Bischof Felix und dem anschließenden Austausch teilzunehmen. Die Ergebnisse des kreativen Tages sehen wir seit dem Kirchweihfest in unseren Kirchen ausgestellt und haben viele von Ihnen beeindruckt.

An dieser Stelle danke ich den Katechetinnen und Katecheten, die sich gemeinsam mit Pater Antony auf den Weg der Vorbereitung gemacht und die Jugendlichen begleitet haben. Ich danke allen, die im Hintergrund mitgearbeitet haben, so dass die Firmvorbereitung gelingen konnte. Im Namen der Gemeinde gratuliere ich unseren Firmlingen und deren Familien zum Empfang des Sakramentes und wünsche ihnen Gottes Segen für die Zukunft. Mögen sie die Erfahrung  machen, dass es sich lohnt, als Christ zu leben.

So wünsche ich uns allen durch die Feier der Firmung eine Stärkung im Glauben. Unserem Weihbischof danke ich von Herzen für seinen Dienst und bitte Sie, auch für ihn zu beten.

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr

Pastor Markus Thoms

Pastor Markus Thoms

28. Sonntag im Jahreskreis C

Markus ThomsLiebe Gemeinde,

vor zwei Wochen haben wir das 120jährige Kirchweihjubiläum unserer Pfarrkirche St. Anna gefeiert. Es war ein eindrucksvoller Festtag, wenn uns auch das Wetter ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen danken, die diesen Festtag zu dem gemacht haben, was er war: Ein Tag des Dankes und der Begegnung. Die großartige Unterstützung und Mithilfe so vieler hat deutlich gemacht, dass wir als Gemeinde alle aufeinander angewiesen sind.

In den letzten Wochen hat Bischof Felix allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem Bistum in einem Brief persönlich für ihren Einsatz gedankt. Der Bischof hat in diesem Brief den heiligen Paulus aus seinem Brief an die Thessalonicher zitiert: „Wir müssen Gott euretwegen immer danken, Brüder und Schwestern.“ Diesen Dank möchte ich aufgreifen und Ihnen und Euch allen, die Sie/Ihr ehrenamtlich in unserer Gemeinde tätig sind/seid danken. Der Bischof schreibt: „Ich kann meinen Dienst nur dank Ihrer Hilfe tun.“ Das gleiche gilt für den Pastor und für uns alle als Hauptamtliche. Nur dank Ihres Einsatzes, dank Ihres Mitdenkens und Mittuns kann Gemeinde gelingen, kann Gemeinde aufgebaut werden.

Vielen Dank!

Und eine Bitte: Lassen Sie in Ihrem Engagement nicht nach, bringen Sie sich auch weiterhin mit Ihrem Charisma und Ihrem Talent ein. Und wenn etwas unvollendet und bruchstückhaft ist – lassen Sie in Ihrem Engagement nicht nach: Um Gottes willen!

Eine gute Woche und damit verbunden gute Erholung in den Herbstferien!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus