Pfarrer Markus Thoms

Weihnachten 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

„… und Friede auf Erden!“ –

dieses Wort aus dem Lukasevangelium, das wir – wie in jedem Jahr – in der Feier der Weihnacht, in der Heiligen Nacht, hören, habe ich in diesem Jahr ganz bewusst über meinen Weihnachtsgruß geschrieben. Wenn sich in dieser Weihnacht Christinnen und Christen auf der ganzen Erde versammeln, um die Freue über die Geburt Jesu zu teilen und zu feiern, dann wissen wir sehr genau, dass diese Aussage des Engels aus der Weihnachtsbotschaft für viele Menschen Utopie bleibt. Wir wissen um die kritische Situation in der Ukraine, deren Bewohnerinnen und Bewohner nun schon das zweite Weihnachtsfest im Krieg oder auch fern der Heimat erleben müssen, weil sie geflüchtet sind. Wir wissen um die Menschen im Heiligen Land, dort wo mit der Geburt Jesu alles begann, wo der Friede ausgerufen wurde, gewissermaßen die Zeitenwende war, dort herrscht seit dem 7. Oktober erneut ein Krieg der brutalsten Art und niemand weiß abzuschätzen, wie lange dieser Krieg noch andauern wird. Und auch in unserer Gesellschaft erleben wir Warnsignale, die unsere demokratische Grundordnung gefährden, vor denen wir nicht die Augen verschließen dürfen. Mitunter bekommt man den Eindruck, dass das, was der Prophet Jesaja schon vor mehr als 2700 Jahren geschrieben hat, zeitlose Realität ist, wenn er von blutdurchtränkten Kleidern spricht. Frieden, friedliches Zusammenleben, das wissen wir alle, erfordert einen langen Atem, erfordert Geduld und eine ehrliche, offene und faire und mitunter auch eine fundierte Auseinandersetzung. Die Geschichte zeigt uns, dass es immer wieder nötig und notwendig ist, unvoreingenommen aufeinander zuzugehen, um neue Wege des friedlichen Miteinanders zu gehen. „Es gibt eine Zeit für den Frieden “ – so hat nicht nur der Prophet Kohelet schon in seinem Buch geschrieben. Weihnachten will uns zeigen, dass der Glaube an Gottes Beistand, an seine Kraft und an seine helfende Nähe nicht nur ein bloßer Trost oder eine Vertröstung auf etwas Kommendes ist, nein Weihnachten will uns erhellendes Licht sein. Gott lässt uns als seine Geschöpfe niemals allein. Das Kind in der Krippe streckt seine Arme nach uns aus. Und wer kann sich schon einem kleinen Kind entziehen, dass die Arme nach einem ausstreckt? Ein Mensch, der Kontakt mit mir aufnimmt, ein Mensch, dessen Anblick mich entzückt, ein Mensch, der keine Bedingungen stellt, ein Mensch der nur Frieden im Herzen trägt. Der Theologe Hans Urs von Balthasar spricht von der „göttlichen List“. Gott wird Mensch, er wird ein Kind, um mit uns in Kontakt zu kommen. Die Botschaft von Weihnachten will bewusst einen Kontrapunkt inmitten von Ideologie und Menschenhass setzen, wenn sie von der vorbehaltlosen Zuwendung und Treue Gottes für JEDEN Menschen spricht. Lassen wir uns auch an diesem Weihnachtsfest von dieser Botschaft, von diesem Kind, das uns seine Arme entgegenstreckt, berühren und schenken wir ihr Glauben. Denn wer dieser Botschaft des Friedens wirklich Glauben schenkt, der kann nicht radikal, fremdenfeindlich oder menschenverachtend sein.

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, allen, die am Weihnachtsfest in unserer Gemeinde zu Gast sind, auch im Namen aller Seelsorgerinnen und Seelsorger, im Namen von Pfarreirat und Kirchenvorstand, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr 2024 Gesundheit, Frieden und Segen.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

Weihnachten 2022

Liebe Gemeinde,

meinen Weihnachtsgruß an Sie alle möchte ich in diesem Jahr mit einem Liedtext von Jochen Klepper beginnen. Jochen Klepper wer einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder im 20. Jahrhundert. Er wurde am 22. März 1903 als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Schlesien geboren. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er wegen seiner „nichtarischen“ Ehefrau drangsaliert und ausgegrenzt. Ihm, seiner Frau und seiner Töchter drohte die Verschleppung in ein Konzentrationslager. Die Situation wurde für sie so unerträglich, dass sie sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 1942 – also vor 80 Jahren –das Leben nahmen. Es war ein Ende in gläubiger Hoffnung auf Vollendung. Im Jahr 1938 entstand der nachfolgende Text, den wir als Advents- und Weihnachtslied auch in unserem Gotteslob finden:

„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun lobgesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.

Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht. Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht. Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt. Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.

Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf! Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah. Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.

Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr; von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt. Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt. Der sich den Erdkreis baute, der lässt den Sünder nicht. Wer hier dem Sohn vertraute, kommt dort aus dem Gericht.

(Jochen Klepper, 1938, Gotteslob Bistum Münster, Nr. 220)

Mich hat dieser Text zum einen aufgrund der Lebens- und ich möchte auch sagen Leidensgeschichte des Autors angesprochen. In diesem Jahr kam mir dieser Text neu in den Sinn, wenn ich auf das unruhige, von Krieg und Katastrophen gekennzeichnete Jahr 2022 zurückblicke. Wir leben in einer sehr unruhigen und dunklen Zeit. Politisch, gesellschaftlich, kirchlich. Heiligabend werden es zehn Monate sein, dass der Krieg in der Ukraine andauert. Und wir spüren seit Ausbruch dieses Krieges im letzten immer und immer wieder unsere Hilflosigkeit. Wir erleben das unendliche Leid der Menschen, die dort ausharren oder die schweren Herzens ihre Heimat verlassen haben. Wir sind hilflos angesichts des Machtgebarens eines Einzelnen.

Darüber hinaus erleben wir in Europa auch weitere politische Unruhen. Die Ereignisse der letzten Wochen haben uns deutlich gemacht, wie sehr ein Riss durch unsere Gesellschaft geht, wie die Einheit in Europa gefährdet ist. Wer hätte gedacht, dass Korruption bis in höchste europäische Staatsämter möglich ist. Wer hätte gedacht, dass das Reichsbürgertum so massiv ist, dass unsere Demokratie dadurch gefährdet ist.

Und uns macht die Situation in unserer Kirche nach wie vor schwer zu schaffen. Der Missbrauchsskandal mit all seinen Folgen liegt seit Jahren wie ein dunkler Schleier über uns und hat die Bindung vieler an die Kirche gelöst und zu Entfremdung geführt.

Und hinzukommen die vielen persönlichen Schicksale in den Familien, die traurig und nachdenklich machen – der plötzliche Tod, die unheilbare Krankheit, die gescheiterte Beziehung.

Und in genau diese Situationen hinein feiern wir Weihnachten. Wir feiern die armselige Menschwerdung Gottes. Diese Menschwerdung Gottes feiern wir aber nicht in irgendeiner Zeit, sondern ganz konkret im Jahr 2022. Eben in genau dieser Dunkelheit, mitten in unserer Hilflosigkeit, mitten in allen Unsicherheiten, die manch einen sorgenvoll in die Zukunft blicken lassen, mitten in unseren Fragen, Ängsten und Sorgen.

Den Unsicherheiten und Spannungen seiner Zeit hat sich auch Jochen Klepper mit seinem adventlichen Lied gestellt, ohne sie auflösen zu können. Dieses Lied ist der Versuch, gegen die Finsternis anzusingen. „Angst und Pein“ will er nicht vorschnell mit frohem Lob übertönen. Und doch ist alles Dunkle überstrahlt vom „hellen Morgenstern,“ der dem nächtlichen Weinen ein Ende setzen wird. Ich will nicht aufhören, daran zu glauben.

„Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt.“

Vielleicht kann uns diese Aussage Sicherheit, Halt und Orientierung geben – wir laufen doch nicht allein durch diese konfuse Welt.

Den vielen, die in unserer Gemeinde auch in diesem Jahr auf ganz unterschiedliche Weise Verantwortung übernommen haben, danke ich für Ihren Einsatz und Ihr Engagement, für Ihre Verbundenheit und Ihr Gebet. Bleiben wir auch im kommenden Jahr beieinander!

Im Namen aller Seelsorgerinnen und Seelsorger, im Namen von Pfarreirat und Kirchenvorstand grüße ich Sie herzlich und wünsche Ihnen, Ihren Familien und allen, die in diesen Tagen in unserer Gemeinde zu Gast sind, gesegnete Weihnachten und Gottes Segen im neuen Jahr!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

Weihnachten 2021

Liebe Schwestern und Brüder!

Im Weihnachtsevangelium der Heiligen Nacht hören wir die Worte des Engels: „Fürchtet euch nicht, denn siehe ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll.“ (Lk 2, 10) Auf den ersten Blick ist das eine grandiose Aussage. „Ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll.“ Dem ganzen Volk! Gibt es das heute oder gab es das jemals in der Menschheitsgeschichte. Eine Freude, die allen zuteilwerden soll? Wenn wir an diesem Weihnachtsfest auf das zu Ende gehende Jahr zurückblicken, dann ist uns auf den ersten Blick sicherlich nicht nach Freude zumute - erst recht nicht nach Freude im ganzen Volk. Zuviel Freudloses ist geschehen und wirkt immer noch nach in unserer Zeit. Die Folgen der Coronapandemie lasten schwer auf unserem Leben. Zu viele Unbekannte stecken in diesem Virus, zu viel Leid, Trauer und Ungewissheit hat es hervorgerufen. Die Folgen des Klimawandels machen uns schwer zu schaffen. Die Überschwemmungen im Ahrtal im Sommer dieses Jahres haben uns das deutlich vor Augen geführt. Unzählige Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, viele sind in den Fluten gestorben, mach einer fragt sich: Wie soll es weitergehen? Und die Liste von Dunkel und Leid lässt sich fortsetzen. Sowohl im persönlichen Leben, als auch auf der großen Bühne der Weltgeschichte. Und da hören wir den Satz: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll.“ Bei allem was schwer war und sicherlich auch schwer bleiben wird, dürfen wir nicht vergessen, was Menschen in den letzten Monaten geleistet haben. Viele haben sich eingesetzt, um die Pandemie zu bekämpfen. Man hält sich an Regeln und hilft sich gegenseitig. Man lässt sich impfen, und setzt so ein Zeichen der Nächstenliebe und der Solidarität – weil es eben nicht nur um mich, sondern auch um den Schutz des Nächsten geht. Man hilft sich gegenseitig. Denken wir an die großartige Hilfe, die den Menschen in den Flutgebieten zuteilwurde. Noch nie wurde innerhalb kürzester Zeit in unserem Land so viel gespendet wie aus diesem Anlass. Unzählige Menschen haben mitgeholfen, den Schutt zu beseitigen, haben ihren Urlaub geopfert, nur um denen zu helfen, die alles verloren haben. Sind diese Zeichen der Solidarität und des Miteinanders nicht Zeichen großer Freude gerade für die Menschen, die diese Zeit eher als eine freudlose Zeit erleben?

Wenn wir auf den Anfang schauen – damals in Bethlehem, dann ist dort auf den ersten Blick nichts Erstaunliches geschehen. Ein Kind wird geboren. Bis heute seit Bestehen der Menschheit milliardenfach geschehen. Und dennoch ist mit der Geburt dieses Kindes in Bethlehem etwas in Gang gesetzt worden, das die ganze Welt verändert hat. Angefangen bei den Engeln, über die Hirten bis hin zu allen Menschen, die die Botschaft in die Welt hinaustragen und sie aufnehmen und in ihrem konkreten Lebensalltag umsetzen. Ist das nicht eine wirkliche Freude, von der das ganze Volk angesteckt ist? Wo Gottes Friede und Freude in die Herzen der Menschen einziehen, dort strahlt das Licht von Bethlehem auf und verändert die Welt. Gott sucht Menschen, die seine Botschaft, seinen Frieden in diese Welt hineintragen. Wenn wir so Weihnachten feiern, dann öffnen wir Gott einen Weg in unsere Welt, dann können Friede und Freude entstehen, die dem ganzen Volk zuteilwerden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gesegnete Weihnachtstage und Gottes sicheres Weggeleit an allen Tagen im neuen Jahr 2022.

Ihr Pastor Markus Thoms

Kommunion_Hauskommunion

Krankenkommunion zu Weihnachten

Vielen kranken und älteren Menschen unserer Gemeinde, die nicht mehr zum Gottesdienst in die Kirche kommen können, wird monatlich die Krankenkommunion ins Haus gebracht. Es ist ein gutes Zeichen, dass diese Menschen in der Gemeinde nicht vergessen sind. Gerade sie erfahren in ihrer Situation im Sakrament der Eucharistie Kraft und Stärke.

Die Seelsorger der Gemeinde sind gerne bereit, diesen Dienst an den Kranken zu verrichten. Wer bislang nicht regelmäßig besucht wird, aber gerne zu Weihnachten die Krankenkommunion empfangen möchte, melde sich bitte im Pfarrbüro St. Anna, Tel.: 9473-0. Einer der Seelsorger wird dann Kontakt aufnehmen, um einen Termin zu vereinbaren.

Weihnachten_2021_Bild

Gottesdienste zu Weihnachten

Am 3. Dezember 2021 hat das Land NRW die Coronaschutzverordnung aktualisiert. Diese gilt zunächst bis zum 21. Dezember. Um aber verlässlich im Blick auf Weihnachten planen zu können, hat der Kirchenvorstand beschlossen, für die Gottesdienste an Weihnachten folgende Regelungen anzuwenden:

Die Gottesdienste an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag sowie der Jahresschlussgottesdienst an Silvester finden unter Anwendung der 2G-Regel statt. Das heißt, dass an diesen Gottesdiensten ausschließlich Personen teilnehmen können, die geimpft oder genesen sind. Die Besucher und Besucherinnen dieser Gottesdienste sind verpflichtet, den entsprechenden Nachweis einschließlich Personalausweis mitzubringen. Als Kirchengemeinde sind wir verpflichtet, die Nachweise zu kontrollieren. Unter diesen Voraussetzungen ist es dann möglich, auf Abstände zu verzichten, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgängig eine medizinische Maske tragen.

Am 2. Weihnachtstag gilt die 2G-Regel nicht, d.h., dass dann auch wiederum die Abstände zwischen Personen aus unterschiedlichen Haushalten einzuhalten sind. Ebenfalls ist durchgängig die Maske zu tragen.

Da die Krippenfeier, die in diesem Jahr als Open-Air-Gottesdienst gefeiert wird, und die Familiengottesdienste um 16:30 Uhr in St. Anna und St. Josef erfahrungsgemäß sehr gut besucht sind, wird es für diese Gottesdienste ein online-Anmeldeverfahren geben.

 

Gottesdienstübersicht Weihnachten 2021
DatumUhrzeitOrt2G + MaskeAnmeldungAnmeldelink
24.12.202115:00 UhrSpielplatz Kreyenburg2G + Maskejahttps://forms.office.com/r/gvvKxsNX91
16:30 UhrKirche St. Anna2G + Maskejahttps://forms.office.com/r/gvvKxsNX91
16:30 UhrKirche St. Josef2G + Maskejahttps://forms.office.com/r/gvvKxsNX91
18:30 UhrKirche St. Anna2G + Maskenein
25.12.202108:00 UhrKirche St. Anna2G + Maskenein
09:00 UhrKirche St. Josef2G + Maskenein
10:00 UhrKirche St. Anna2G + Maskenein
26.12.202108:00 UhrKirche St. AnnaMaskenein
09:00 UhrKirche St. JosefMaskenein
10:00 UhrKirche St. AnnaMaskenein
Pfarrer Markus Thoms

Wichtige Informationen zu den Präsenzgottesdiensten an Weihnachten

Liebe Gemeinde!

Angesichts der weiterhin steigenden Infektionszahlen wird die Diskussion geführt, ob die Kirchengemeinden auf das Feiern der Gottesdienste - insbesondere der Weihnachtsgottesdienste - in Präsenz nicht besser verzichten sollten.
Auf der einen Seite werden jene Stimmen lauter, dass es verantwortungslos sei, Menschen an Weihnachten zum Gottesdienst zu versammeln. Auf der anderen Seite sind wir davon überzeugt, dass unsere Präsenzgottesdienste, egal ob draußen oder drinnen gefeiert, insbesondere an den Weihnachtstagen ein Angebot für jene sind, die den persönlichen Zuspruch der Frohen Botschaft vom menschgewordenen Sohn Gottes suchen und brauchen. Wer für sich und seine Familie entscheidet, dass er an einem Präsenzgottesdienst teilnehmen möchte, der hat sich bereits in den vergangenen Tagen angemeldet. Jeder der sich angemeldet hat, erklärt sich mit den Rahmenbedingungen einverstanden.

Die Rahmenbedingungen sind:
- Verzicht auf den Gemeindegesang (es singt nur ein Vorsänger, eine kleine Schola oder es wird eine Instrumentalbegleitung durch Trompeten oder Saxophon geben)
- Einhalten des Mindestabstandes von 1,5 m zu Personen aus anderen Haushalten
- Einhalten der Hygienevorschriften (Handdesinfektion beim Betreten der Kirchen, Einhalten der Nies- und Hustenetikette)
- Tragen des Mund-Nase-Schutzes auch am Platz
- Begrenzung der Teilnehmerzahl
- Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit

Dennoch bitten wir Sie eindringlich, liebe Gemeindemitglieder, noch einmal gut abzuwägen, ob Sie den Gottesdienst - auch wenn Sie schon angemeldet sind - wirklich besuchen möchten. Nehmen Sie bitte auch Ihre eigene Verantwortung wahr!
Falls Sie irgendwelche Erkältungssymptome haben (Husten, Schnupfen, Fieber) bitten wir Sie dringend, auf jeden Fall zu Hause zu bleiben!
Achten Sie bitte auch darauf, dass Sie vor und nach den Gottesdiensten keine Menschenansammlungen in irgendeiner Form vor den Kirchen bilden.
Wir wollen in dieser Zeit vor allem für all jene da sein, die in diesem Jahr besonders Kraft, Halt und Trost in der Feier eines Präsenzgottesdienstes suchen und benötigen.
Weiterhin möchten wir darauf aufmerksam machen, dass tatsächlich nur angemeldete Personen Einlass zu den Gottesdiensten erhalten. Auch wenn Plätze leer bleiben, werden wir keine unangemeldeten Personen einlassen! Bitte sehen Sie in diesem Jahr von einem Spontanbesuch der Gottesdienste unbedingt ab! Um eine detaillierte Rückverfolgbarkeit der Gottesdienste in den Kirchen zu gewährleisten, haben wir einen Sitzplan erstellt, damit bei einer evtl. Infizierung nicht alle Gottesdienstbesucher in Quarantäne müssen.
Wir werden die Lage im Kreis Steinfurt auch nach den Weihnachtstagen weiter beobachten. Sollte die Inzidenz weiter steigen und die Grenze von 200 übersteigen, werden wir weitere Maßnahmen einleiten und Ihnen mitteilen.
Nutzen Sie auch gerne unsere Alternativangebote zu den Präsenzgottesdiensten:
- Für Familien mit Kindern bieten wir die Kinderkirche „to go“ an. Informationen dazu finden Sie in der Kirche.
- Für Erwachsene finden Sie einen Hausgottesdienst zum selber Feiern. Dieser liegt ebenfalls in den Kirchen aus.
- Die Gottesdienste an Heiligabend (24.12.) um 17:30 Uhr und um 19:00 Uhr sowie am ersten (25.12.) und zweiten Weihnachtstag (26.12.) jeweils um 10 Uhr können Sie über unseren Live-Stream mitfeiern.

Gerne verweisen wir auch auf die bisher bekannten katholischen Weihnachtsgottesdienste, die im Fernsehen ausgestrahlt werden: an Heiligabend (24.12.) überträgt der WDR um 21:35 Uhr eine Christmette, am ersten Weihnachtstag (25.12.) überträgt das ZDF um 10:45 eine Weihnachtsmesse.

Liebe Gemeinde,
wir wissen, dass wir mit jeder Entscheidung, ob pro oder contra Präsenzgottesdienste, nicht allen Meinungen gerecht werden können und Kritik ausgesetzt sein werden. Und wir wissen, dass uns allen in dieser Zeit viel abverlangt wird. Eine einladende und den Menschen zugewandte Kirche sieht sicher anders aus. Auf der anderen Seite wollen wir Menschen nicht unnötig in Gefahr bringen. Deshalb ist es gut, vorsichtig zu sein und die Lage ernst zu nehmen und jede und jeden auch an die eigene Verantwortung zu erinnern.
Wir hoffen, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben und bitten um Ihr Verständnis und um Ihre Unterstützung!
Ihnen und Ihren Angehörigen wünschen wir gesegnete Weihnachten!
Bleiben wir im Gebet verbunden!

Ihr und Euer
Pfarrer Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

Weihnachten 2020

Liebe Gemeinde,

in den letzten Tagen, Wochen und Monaten habe ich eines gelernt: Gelassenheit! Immer und immer wieder mussten wir die Erfahrung machen, dass sich einmal Beschlossenes wieder verändert. Kaum hatte man eine Pressemitteilung herausgegeben, schon war sie auch schon wieder überholt. Das Grußwort zu Weihnachten und zum Jahreswechsel schreibe ich Ihnen am Sonntag, den 13. Dezember 2020, da alle Medien auch immer eine gewisse Vorlaufzeit benötigen.

Soeben haben die Bundeskanzlerin und der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen den erneuten Lockdown verkündigt. Nach derzeitigem Stand sieht es so aus, dass wir zu Weihnachten Gottesdienste unter ganz bestimmten strengen Vorgaben feiern dürfen. Mit Voranmeldung, Abstand, Maske und – was mir am meisten weh tut – ohne Gesang. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen: Weihnachten ohne „Stille Nacht“.  Und wie gerne singe ich doch alljährlich in der Weihnachtszeit mein liebstes Weihnachtslied „Menschen die ihr wart verloren…“ . Aber so wird es sein müssen. Und dennoch: Es wird Weihnachten! Ganz sicher. Es wird zwar anders sein, als wir es gewohnt sind. Aber es wird Weihnachten.

Denn: Weihnachten braucht keine Rettung, Weihnachten rettet uns. Es hat zweitausend Jahre überstanden, ist durch den 30-Jährigen-Krieg gegangen, war bei den Pestkranken, hat sich an die Seite der Verfolgten gestellt, hat zwei Weltkriege überstanden und sich nicht darum gekümmert, ob Lametta oder goldene Kugeln am Baum hingen. Weihnachten hängt nicht davon ab, ob fünf oder zehn zusammen feiern. Weihnachten lässt sich nicht machen. Klöße zur Gans sind schön, aber nicht notwendig. Die Geschichten sind da. Der Stern ist da. Menschen sind da, an vielen verschiedenen Orten. Die Fantasie ist da, Ausschau zu halten, was trägt, wenn es nicht das Gewohnte ist. Gott sei Dank werden wir auch in diesem Jahr die Weihnachtsbotschaft verkünden dürfen – wenn auch nur ein Bruchteil derjenigen an unseren Gottesdiensten teilnehmen kann, wie wir das aus den Jahren vorher gewohnt sind. Aber wir werden sie verkündigen und hoffentlich sind uns viele über den Livestream verbunden. Was wir den Menschen verkünden, ist so wichtig wie selten zuvor. „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2, 10) Das hat der Engel damals den Hirten auf den Feldern zugerufen und er sagt es auch uns heute in dieser schweren Zeit. Er sagt es den Vielen, die mit Angst und Sorge in die Zukunft blicken, er sagt es denen, die auf den Intensivstationen um ihr Leben ringen, er sagt es denen, die über Weihnachten isoliert und in Quarantäne leben müssen, er sagt es den Kindern und jungen Menschen, die seit Monaten darunter leiden, dass sie sich so wenig mit ihren Freunden treffen können, er sagt es den alten Menschen in den Altenheimen. „Fürchtet euch nicht!“

Dieses Wort möchte ich auch Ihnen allen zurufen, die Sie mit uns in diesen Tagen verbunden sind. Ob Sie zu denjenigen gehören, die einen der wenigen Plätze in der Kirche bekommen haben, oder ob Sie uns über den Livestream verfolgen. Ich rufe es denen zu, die sich abgewendet haben von der Kirche, die enttäuscht sind und nichts mehr von uns erwarten. „Fürchtet euch nicht.“ Und wenn wir dann in wenigen Tagen in ein neues Jahr gehen, dann hoffe ich sehr, dass der Impfstoff gegen das Coronavirus uns Erleichterung und Hilfe verschafft. Ministerpräsident Armin Laschet hat es in den letzten Tagen so formuliert: „Es gibt Licht am Ende des Tunnels, es gibt den Impfstoff.“ Ich fühlte mich an das Wort aus der Heiligen Nacht aus dem Buch des Propheten Jesaja erinnert: „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“ (Jes 9, 1) Dieses Wort wurde um 730 vor Christus einem verwüsteten Land und einem verängstigen Volk verkündet.

Es wurde dem Volk eine Zukunft vorausgesagt, in der es Gerechtigkeit, Frieden und Freude gibt. Die Geburt des königlichen Kindes, Jesus selbst, will das Licht in der Finsternis sein. In diesem Kind liegt die Hoffnung der Menschheit. Das wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, mit denen Sie an diesem Weihnachtsfest auf ganz andere Weise verbunden sein werden, von ganzem Herzen. Dass Sie Licht spüren am Ende des Tunnels, dass all Ihre Dunkelheit und Fragen hell und erleuchtet werden durch den, der unser aller Retter ist: Jesus Christus. Er segne uns alle, an Weihnachten und an jedem Tag im neuen Jahr 2021.

Ihr Pastor Markus Thoms

St. Anna 48485 Neuenkirchen

Weihnachten 2020

Nach langen Beratungen in den verschiedenen Gremien und nach Absprache mit dem Ordnungsamt der Gemeinde Neuenkirchen haben wir für Heiligabend, den 1. und 2. Weihnachtstag folgende Gottesdienstordnung:

Heiligabend

16:00 Uhr Wortgottesdienst im Waldstadion Neuenkirchen und im Sepp-Herberger-Stadion St. Arnold
17:30 Uhr Wortgottesdienst in den Kirchen St. Anna und St. Josef
19:00 Uhr Christmette in den Kirchen St. Anna und St. Josef

1. Weihnachtstag

08:00 Uhr heilige Messe in St. Anna
09:00 Uhr heilige Messe in St. Josef
10:00 Uhr Festhochamt mit Bläsern in St. Anna
11:00 Uhr heilige Messe in St. Josef
18:00 Uhr Weihnachtsvesper

2. Weihnachtstag

08:00 Uhr heilige Messe in St. Anna
09:00 Uhr heilige Messe in St. Josef
10:00 Uhr heilige Messe in St. Anna

-> Zu allen Gottesdiensten ist eine Anmeldung erforderlich (7. bis 17. Dezember).
-> Per Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de mit Nennung der Personenzahl, eines Namens, der Anschrift und Telefonnummer
-> Telefonisch im Pfarrbüro Tel.: 05973/9473-0

Die Personenzahl bei den Freiluftgottesdiensten ist auf maximal 500 begrenzt. Es gelten bei allen Gottesdiensten – sowohl im Freien als auch in den Kirchen – die Abstands- und Hygieneregeln. Familien und Personen aus einem Haushalt dürfen zusammensitzen, ansonsten ist ein Abstand von 1,5 m erforderlich. Während des gesamten Gottesdienstes ist das Tragen einer Mund-Nase-Abdeckung verpflichtend.

Pastor Markus Thoms

Weihnachten 2019

„Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab.“

(Weish 18, 14f)

Liebe Gemeinde,

die Heilige Nacht, die Weihnacht, ruft uns in die Stille Gottes hinein. In diese Stille ruft Gott sein tiefstes Geheimnis, seine Menschwerdung. Vielen bleibt dieses Geheimnis verborgen, weil sie die Stille nicht finden können, in der Gott handelt. Stille bedeutet, die inneren Sinne zu entwickeln, den Sinn des Gewissens, den Sinn für das Ewige in uns, die Hörfähigkeit für Gott. Stille bedeutet: Eine neue innere Ordnung finden. Es bedeutet, nicht bloß auf das hinzuschauen, was unter den Menschen gilt und einen Wert unter ihnen hat. Manches Mal frage ich mich, ob wir Menschen nicht dabei sind, uns falsch zu entwickeln. Viel Technik, aber wenig Seele. Viel materielles Können, aber ein leer gewordenes Herz. Ein Erlöschen der Fähigkeit, die Stimme Gottes in uns wahrzunehmen, das Gute, das Schöne und das Wahre zu erkennen und anzuerkennen. Die Stille der Weihnacht will und kann uns helfen, sich vom System der wirtschaftlich-technischen Zivilisation nicht voll aufsaugen und funktionalisieren zu lassen. Weihnachten will uns deutlich machen, dass es zwischen Wissenschaft und Aberglaube noch etwas in der Mitte gibt: Jene tiefere und religiöse Einsicht, die den Aberglauben bannt und den Menschen menschlich macht, indem sie ihn im Licht Gottes hält. Weihnachten will uns, kann uns helfen, zu dieser Korrektur zu finden und damit einander und der Welt einen Dienst zu erweisen, den sie so nötig hat.

So wünsche ich Ihnen, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest, an dem Sie neu spüren dürfen, dass Gott in Jesus Christus bei uns ankommen will. Im neuen Jahr möge SEIN Segen uns alle begleiten.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus