Pfarrer Markus Thoms

7. Sonntag der Osterzeit – C

29. Mai 2022

Liebe Gemeinde,

zwei Wochen liegt unser wunderschönes Fest, das wir aus Anlass des 775jährigen Jubiläums der Gemeinde Neuenkirchen ausgerichtet haben, schon zurück. Der Besuch unseres Diözesanbischofs Felix Genn war für uns alle eine große Ehre. Bischof Felix hat sich nach eigenen Angaben in Neuenkirchen sehr wohl gefühlt. An dieser Stelle danke ich allen, die dazu beigetragen haben, dass wir diesen Festtag so feierlich begehen konnten. Ich danke allen, die im Vorfeld organisiert haben, den Mitgliedern aus den Gremien Pfarreirat und Kirchenvorstand, den Messdienern, den Chören, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, den Bannerabordnungen, den Helferinnen und Helfern im Karl-Leisner-Haus und so vielen mehr. Herzlichen Dank! In diesen Tagen nach Christi Himmelfahrt beten wir als Kirche insbesondere um die Gnadengaben des Heiligen Geistes. Die Jünger erwarten nach ihrem Rückgang nach Jerusalem diese verheißene Kraft aus der Höhe. Auch wir sind eingeladen, uns immer wieder neu dieser Kraft anzuvertrauen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Kirche dürfen wir dem Geist Gottes Vertrauen schenken. Er wird uns den Weg in Zukunft weisen. Entscheidend ist, dass wir uns dem Neuen und den vielfachen Veränderungen öffnen. Beten wir gemeinsam um diesen Geist.

Eine gute Woche im Zugehen auf das Pfingstfest wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

5. Sonntag der Osterzeit – C

15. Mai 2022

Liebe Gemeinde,

nicht nur die Osterzeit nähert sich dem Höhepunkt, auch wir als Pfarrgemeinde erleben an diesem Sonntag einen Höhepunkt. Für mich persönlich ist es der Höhepunkt des Jubiläumsjahres „775 Jahre Neuenkirchen“. Unser Diözesanbischof Dr. Felix Genn besucht unsere Pfarrgemeinde und die Gemeinde Neuenkirchen. Der eigentliche Geburtstag war der 7. Januar. In weiser Voraussicht haben wir den offiziellen Besuch des Bischofs in das Frühjahr verschoben, in der Hoffnung, dass uns dann ein unbeschwerteres Feiern aufgrund der Coronakrise möglich ist. Diese Hoffnung wurde erfüllt, und wir dürfen uns alle auf einen hoffentlich schönen Festtag mit unserem Bischof freuen. Die Motivation unserer Vorfahren, ein eigenes Kirchspiel zu gründen, damit sie ihren Glauben miteinander feiern konnten, war schon enorm. Dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner sozusagen die „Kirche ins Dorf“ holten, war eben genau diesem Wunsch geschuldet. Wenn wir heute in den Diskussionen um die Zukunft der Kirche darum ringen, wie der Weg aussehen kann, dann sollten wir in die Geschichtsbücher schauen und uns an unsere Vorfahren erinnern. Ihrer Glaubensüberzeugung und ihrer Sehnsucht nach gemeinsamen kirchlichen Leben haben wir viel zu verdanken, auch wenn die Situation damals sicherlich nicht einfach gewesen ist und es manche Überzeugungsarbeit gekostet haben mag. Wenn wir uns das Leben der jungen nachösterlichen Gemeinde anschauen, dann erleben wir schon dort, wie sich die Apostel in ihrem neuen Leben bewährt und oftmals auch in schwierigen Situationen und Konflikten ihre Überzeugung durchgetragen haben. So entwickelte sich die Urgemeinde mehr und mehr zu einer wachsenden Gemeinschaft. Sowohl die ersten Christen als auch die Christen aus dem 13. Jahrhundert in Neuenkirchen konfrontieren uns heute mit der Frage nach unserem eigenen Standpunkt: Was und wem glauben wir? An was, an wem hängt mein Herz? Wie sind wir verwurzelt und wie sicher und fest ist der Lebensgrund, auf dem wir stehen? Diesen Fragen müssen und dürfen wir uns gemeinsam am heutigen Festtag stellen. Der Besuch unseres Bischofs und das gemeinsame Feiern sollen uns stärken, als Christinnen und Christen zuversichtlich den Weg in die Zukunft zu gehen, damit auch in 25, 50, 75 und 100 Jahren die nachfolgenden Generationen den Glauben in Neuenkirchen feiern können.

Im Namen der ganzen Gemeinde heiße ich unseren Bischof Felix herzlich willkommen und freue mich, dass auch die politische Gemeinde und die evangelische Kirchengemeinde an der Feier teilnehmen.

Herzliche Einladung zum Mitfeiern an diesem Sonntag!
Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

2. Sonntag der Osterzeit – C

24. April 2022

Liebe Gemeinde,

An diesem Sonntag hören wir das Evangelium vom Apostel Thomas, der auch der Zweifler genannt wird. Angesichts der Ereignisse um den Tod und die Auferstehung Jesu gerät der Apostel ins Zweifeln und er braucht die handgreifliche Bestätigung: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ Der Glaube an die Auferstehung gerät angesichts des Todes eines nahen Menschen immer ins Wanken. Vom damaligen Erzbischof von Krakau und späteren Papst Johannes Paul II wird überliefert, dass er nach der Beerdigung seiner Tante gesagt haben soll: „Hoffentlich ist nicht alles nur eine Illusion.“ Ein Tod, der uns zu Herzen geht, löst solche Zweifel aus. Wer kennt das nicht? Unser Weg als Christen ist ja ein dynamischer Weg. Er ist nicht in feste Formen gegossen, es ist eine ständige Suche. Als Menschen sind wir ständig in Veränderungen begriffen. Als Kind und als Jugendlicher denke ich anders als ein Erwachsener in der Vollkraft seines Lebens. Und mitunter stellen wir uns die Frage, wie es uns wohl geht, wenn wir alt, krank und hilfsbedürftig werden. Wir sind keine Statuen und Denkmäler, wir sind mit unserem Leben in Bewegung. In diesem Leben erfahren wir Stärkendes, das unseren Glauben sicher macht, wir erfahren aber genauso auch Erschütterungen, die Fragen und Zweifel in uns auslösen. Gott will in unserem Leben und mit unserem Leben gesucht werden – immer neu und immer wieder. Keinem ist es gegönnt, immer felsenfest zu stehen. Der Schriftsteller Erich Fried bringt es in einem kurzen Gedicht auf den Punkt: „Zweifle nicht an dem, der dir sagt, er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der dir sagt, er kennt keinen Zweifel.“

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus