33. Sonntag im Jahreskreis

14. November 2021

Liebe Gemeinde,

der heutige Sonntag wird im allgemeinen Kalender auch als der Volkstrauertag bezeichnet. Dahinter steckt mehr als nur ein einfacher Gedenktag. Manch einer fragt, ob dieses Gedenken nicht überholt ist. Mehr als 100 Jahre sind es her, dass der 1. Weltkrieg vorüber ist, seit 76 Jahren leben wir in Deutschland in Frieden. Und dennoch sollte uns dieses Gedenken niemals lästig werden.

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, der weiß, dass unsere Welt alles andere als heil ist.  Mit Angst und Schrecken verfolgen wir die vielen Kriegs- und Krisenherde weltweit. Immer noch sind Menschen auf der Flucht. Das Verhalten manches Staatsmannes kann uns schon Sorgen bereiten. Vielleicht ist es deshalb mehr denn je notwendig, diesen Gedenktag zu begehen. Indem wir die Ereignisse und die ungezählten Toten nicht vergessen, leisten wir einen unerlässlichen Beitrag zum Frieden und zur Demokratie in der Gegenwart. Die Notwendigkeit der Toten zu gedenken, wird in Anbetracht der Feinde unserer Demokratie erneut deutlich. Viele dieser Gruppen, die auch auf junge Menschen eine hohe Anziehungskraft haben, versuchen die notwendige Einheit in Europa zu zerreden und sehen das Heil und den Frieden darin, dass wir uns zurückziehen und uns gegen Ausländer stellen. Aber nicht nur als Christen ist es unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass unser Land und Europa nicht radikalen Gegnern, Extremisten und Nationalisten überlassen werden.

Das Gedenken am Volkstrauertag ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden und zur Völkerverständigung. Es ist ein Beitrag gegen das Vergessen ungezählter Opfer, es ist ein Beitrag für eine menschenwürdige Kultur, für einen menschlichen Umgang – ungeachtet jeder Nationalität, Hautfarbe und Religion. Der Auftrag, dieses Gedenken und diese Stunde der Erinnerung wach zu halten ist nie zu Ende.

Im Namen unseres Bürgermeisters lade ich Sie herzlich zur Gedenkfeier um 11:00 Uhr für die Opfer aller kriegerischen Gewalt an der Kriegergedächtniskapelle (bei schlechtem Wetter in der Kirche), ein. Die Gedenkrede hält in diesem Jahr der Vorsitzende des Schützenvereins Landersum, Herr Stefan Jürgens.

Pfarrer Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus