11. Sonntag – A

14. Juni 2020

Liebe Gemeinde,

im heutigen Evangelium ruft Jesus ganz konkrete Personen in seine Nachfolge. Bei einigen ist uns ihre Lebensgeschichte bekannt, von anderen wissen wir kaum etwas. Allgemein können wir sagen: Es sind Menschen gewesen mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Begabungen und Fehlern. Solche Menschen ruft er in seine Nachfolge. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Zahl derer, die sich zu Priestern weihen bzw. ausbilden lassen, in unserem Bistum und in ganz Deutschland fast am Nullpunkt angelangt ist. Mehr denn je stellt sich die Frage: Was für Menschen, mit welchen Charismen und Begabungen brauchen wir in der Kirche dieser Zeit, um überleben zu können? Natürlich braucht es geweihte Priester – wie immer die Zugangsvoraussetzungen auch aussehen mögen. Mit der konkreten Begabung des einzelnen können aber die Aufgaben und die Herausforderungen, vor der wir alle stehen, angegangen werden. Wir erleben, dass in vielen Funktionen sich auch Menschen in unserer Gemeinde engagieren: als Lektorinnen und Lektoren, Messdienerinnen und Messdiener, im Chorgesang, als Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer – um nur einige Beispiele aus der Liturgie zu nennen. Nicht zu vergessen all die, die sich in den vielen Vereinen und Verbänden oder in der Caritas einsetzen und so Zeugnis geben. All das gehört zur Kirche. All diese Dienste kannte man über Jahrhunderte nicht. Das 2. Vatikanische Konzil hat mit Nachdruck deutlich gemacht, dass Verkündigung der Frohen Botschaft und Verlebendigung des Glaubens nicht nur Aufgabe der Geweihten und Hauptberuflichen ist, sondern Dienst der ganzen Kirche. Die Zukunft der Kirche wird wesentlich davon abhängen, ob wir es schaffen die vielfältigen Dienste und Charismen zu erkennen und zum Wohle aller einzusetzen. Es ist gut und wichtig immer wieder davon zu reden – auch und gerade in dieser Zeit der Krise, wo alles so ungewiss zu sein scheint. Auch wenn wir zurzeit nicht in der gewohnten Form zusammenkommen können, so möchte ich an dieser Stelle allen danken, die durch ihr ehrenamtliches Engagement zur Verlebendigung der Gemeinde beitragen. Irgendwann wird es hoffentlich wieder möglich sein, dass wir in großer Zahl zusammenkommen, um Gemeinde und Gemeinschaft zu erleben und deutlich zu machen, wie gut es tut, Christ zu sein.

Ich wünsche Ihnen allen Gottes Segen und viel Gesundheit!
Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus