Pfingsten 2022 – C

5. Juni 2022

Liebe Gemeinde,

längst nicht mehr alle Christinnen und Christen wissen, dass Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes ist. Es ist auch mit das schwierigste Fest, weil ich nichts sichtbar und greifbar in den Händen halten kann. Was ist mit dem Begriff des Heiligen Geistes gemeint? Zunächst stammt dieser Begriff aus dem hebräischen und kommt vom Wort „Ruach“. Gott wird dabei als Wind oder Sturm oder auch Atem bezeichnet. Der Geist Gottes ist also eine Lebenskraft, eine Energie, die lebendig macht. Hierbei geht es um etwas Dynamisches und Bewegliches. Wo der Geist Gottes weht, da verändert sich etwas. Im Wirken Jesu Christi zeigt sich der Geist, wenn sich etwas verändert. Und das zeigt sich nicht nur im Wirken Jesu Christi, das zeigt sich im Wirken eines jeden einzelnen von uns. In der Aufmerksamkeit, die ich dem Nächsten entgegenbringe, im sensibel sein für Menschen, die leiden oder um die sich niemand kümmert. Der Geist Gottes soll sich auch in der Kirche zeigen. Jedoch hat man mitunter den Eindruck, dass er von den Strukturen und Menschen ausgebremst wird. Gott sei Dank hat es durch die gesamte Kirchengeschichte hindurch immer und immer wieder Menschen gegeben, die sich davon nicht beirren lassen – im Gegenteil: Der Geist Gottes weht, wo er will und er hat Menschen entflammt und in Bewegung gebracht, die Trägheit und Gewohnheit hinter sich lassen, damit sich der Geist entfalten kann. Die vielen Veränderungen, die auf uns als Kirche in den nächsten Jahren zukommen, sind, wie es Bischof Felix bei seinem Besuch ausgedrückt hat, epochal und in dieser Form noch nicht dagewesen. Wir können diesen Veränderungen begegnen, indem wir bereit sind, uns ihnen zu stellen und mit ganzer Kraft dafür einzusetzen. Die Sozialgestalt von Kirche wird sich nicht verändern, sie hat sich bereits verändert. Welche Wege will uns Gott weisen? Wir sind eingeladen und aufgefordert, dem Geist zu vertrauen, damit wir auch in Zukunft in veränderter Form Kirche sein können.

Ein gesegnetes Pfingstfest Ihnen und Ihren Familien!
Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus