Karwoche und Ostern 2022

Die Tage des Leidens, Sterbens und Auferstehens unserer Herrn Jesus Christus

Mit dem Palmsonntag hat die Karwoche begonnen, die auch „Stille Woche“, „Heilige Woche“ oder „Große Woche“ genannt wird. Das Wort „Kar“ kommt von dem althochdeutschen „Kara“ und bedeutet „Klage, Sorge, Kummer, Trauer“.

Der Höhepunkt der Karwoche sind die Tage von Donnerstagabend bis Samstagnacht. Diese Tage bilden auch den Höhepunkt der Vorbereitung auf Ostern. An diesen Tagen feiert die Kirche das Leiden, Sterben und den Tod Jesu. Diese Tage mit ihren unterschiedlichen liturgischen Feiern sind als eine Feier zu betrachten, die am Gründonnerstag mit der Abendmahlsfeier beginnt, ihre Fortsetzung in der Feier der Liturgie vom Leiden und Sterben Christi am Nachmittag des Karfreitags nimmt, und ihren Abschluss und Höhepunkt am Karsamstag mit der Feier der Osternacht findet.

 

Der Gründonnerstag

Am Abend des Gründonnerstags versammeln wir uns um 20:00 Uhr zur Feier der heiligen Messe in der Pfarrkirche St. Anna. Familien mit Kindern sind zu einer eigens für diese Altersgruppe vorbereiteten Eucharistiefeier um 18 Uhr in der Kirche St. Josef eingeladen.  Diese Feier erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Nach Ende dieser Feier übertragen wir das Allerheiligste zum Seitenaltar. Dort wird es die ganze Nacht über in stillem Gebet verehrt.  Dieses geschieht in Erinnerung an das Gebet Jesu in der Nacht vor seinem Kreuzestod. Wir erinnern uns an die Worte Jesu: „Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?“ (Mt 26, 40)

 

Der Karfreitag

Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. Die Kirche erinnert sich an diesem Tag an das Leiden und Sterben des Herrn. Die Bibel erzählt uns, dass Jesus vermutlich um die neunte Stunde am Kreuz gestorben ist. Zur Todesstunde Jesu, das ist um 15 Uhr, versammeln wir uns in der Kirche zum Gottesdienst. Der Karfreitag ist ein stiller Tag. Die Stille, die Besinnlichkeit, das Fasten, die Trauergesänge, die schweigenden Glocken – all das sind Zeichen der Trauer, die an diesem Tag im Vordergrund steht.

 

Der Karsamstag

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Jesu. Die Kirche kennt an diesem Tag keine Feier der Eucharistie. Wir versammeln uns an diesem Samstag um 9 Uhr zum gemeinsamen Gebet und erwarten dann die Feier der Auferstehung, die wir um 21:00 Uhr in der Pfarrkirche St. Anna begehen.

 

Osternacht

Die Feier der Osternacht ist seit alters her eine Feier in der Nacht. Um 21 Uhr – nach Einbruch der Dunkelheit - beginnen wir diesen Gottesdienst vor der Kirche am brennenden Osterfeuer. Wir entzünden die Osterkerze und ziehen mit diesem Licht in die dunkle Kirche ein, die nach und nach durch das sich immer mehr verteilende Licht erhellt wird. Zunächst hören wir das Exsultet, das Osterlob, anschließend beginnt der Wortgottesdienst mit den alttestamentlichen Lesungen, die uns an die Geschichte Gottes mit uns Menschen im alten Bund erinnern. Nach dem festlichen Gloria und dem Halleluja wird uns im Evangelium die Botschaft der Auferstehung verkündet. In der Osternacht werden wir das Taufwasser weihen und unser Taufversprechen erneuern. Die Osternacht ist für uns Christen der Tauftag, weil an diesem Fest unsere Hoffnung begründet wird. Die Hoffnung, dass wir Christen durch die Auferstehung Christi erlöst sind. Die Taufe gibt uns schon heute Anteil an dieser österlichen Hoffnung. Abschluss dieses Gottesdienstes und der drei österlichen Tage bildet die Feier der Eucharistie und der feierliche Ostersegen, der uns ermuntern soll, als Christen hinauszugehen und der ganzen Welt unsere österliche Hoffnung mitzuteilen. Mehr denn je ist es in dieser seit Wochen angespannten Situation in der Welt nötig, wirklich den Frieden des Auferstandenen zu verkünden. Durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen hat Jesus uns einen neuen Weg zu Gott gewiesen. Dieses Geschenk dürfen wir dankbar annehmen und darauf antworten, indem wir selbst zu Liebenden werden, um so die Welt zu verändern.

Ich laden Sie herzlich ein, auch in diesem Jahr das großartige Fest der Auferstehung gemeinsam zu erleben und zu feiern.

 

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus