8. Sonntag im Jahreskreis – C

27. Februar 2022

Liebe Gemeinde,

eigentlich würden wir in diesen Tagen im Karneval unsere Lebensfreude zum Ausdruck bringen. Aus Vorsicht und zum Schutz vor dem Coronavirus verzichten wir darauf. Man hat sich irgendwie fast schon an den Ausnahmezustand gewöhnt. Vor einigen Tagen sagte mir jemand: „Ich hab gar kein feeling für die Fastenzeit. Es ist alles so wie immer. Es läuft und läuft und läuft.“  Ich musste länger darüber nachdenken. Die Wochen im Karneval waren für mich vor Corona immer Wochen, in denen ich vielen Menschen aus der Gemeinde begegnen konnte. In vielen Gesprächen so ganz einfach zwischendurch konnte man sich austauschen, manches Mal auch etwas aus dem Leben derjenigen erfahren. Natürlich wurde auch kräftig und viel gefeiert. Das war schön und ich habe dies gerne getan. Mit dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch war es dann meistens aber auch genug. Ich freute mich dann auf eine ruhigere Zeit, um auch dem geistlichen Leben neu und intensiver nachgehen zu können. Wenn mir heute erzählt wird, dass dieser Wechsel zwischen feiern und zur Besinnung kommen fehlt, so stimmt das sehr wohl. Und ich hoffe, dass wir alle diese Feiern in Zukunft wieder erleben können und dürfen, weil sie zu unserem Leben dazugehören.

Wie können wir dann aber die österliche Bußzeit als eine besondere Zeit des Jahres nutzen und erleben? Nutzen wir die Zeit, um wieder neu und intensiver die Beziehung zu Jesus Christus zu leben und unser Herz in seiner Gegenwart zur Ruhe kommen zu lassen. Der Ordensgründer Franz von Sales hat dazu einen Text geschrieben, den ich gerne weitergeben möchte:

„Wenn dein Herz wandert oder leidet,

bring es behutsam an seinen Platz zurück

und versetze es sanft

in die Gegenwart des Herrn.

Und selbst, wenn du nichts getan hast

in deinem ganzen Leben,

außer dein Herz zurückzubringen

und wieder in die Gegenwart

unseres Gottes zu versetzen,

obwohl es jedes Mal wieder fortlief,

nachdem du es zurückgeholt hattest,

dann hast du dein Leben wohl erfüllt.“

 

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf Ostern hin!
Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus