Weltwärts mit Mallwitz, Hüweler, Haase

Carina Haase (19), Karin Hüweler (18) und Alexandra Mallwitz (19)
aus der Gemeinde sind über die Organisation „Weltwärts“ zu einem vom Initiativkreis Südafrika vorbereiteten Aufenthalt im Kinderzentrum Luigi-Scrosoppi-Center aufgebrochen, wo sie zwölf, sechs und neun Monate lang freiwillige soziale Arbeit leisten werden.

Der Nikolaus braucht eine Sonnenbrille

Mit kurzer Hose, Top und Nikolausmützen feierten Carina Haase, Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz den Nikolaustag in Oudtshoorn, Südafrika

Bei uns stapft der Nikolaus durch Schnee und Eis. Im Luigi-Scrosoppi-Center in Oudtshoorn, Südafrika, schwingt er seinen Geschenkesack bei 30 Grad im Schatten auf den Rücken. Davon berichten drei Neuenkirchenerinnen, die dort derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.
Mit kurzer Hose, Top und Nikolausmützen gingen Carina Haase, Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz morgens zur Arbeit, um mit dem Team den Durchlauf des Tages noch einmal zu besprechen und letzte Dinge vorzubereiten. „Bei den Temperaturen konnten wir kaum glauben, dass wir den 6. Dezember und wirklich schon Nikolaus haben“, schreiben sie. Ganz anders als in Deutschland: „Während ihr Spaziergänge im Schnee macht, Glühwein trinkt, euch dick einmummelt, laufen wir hier in Südafrika in unseren Sommersachen herum und freuen uns über kalte Getränke.“

Etwa 1000 Kinder haben sich an diesem Nikolaustag im großen Freilichttheater im Luigi-Scrosoppi-Center versammelt, um gemeinsam die südafrikanische Nationalhymne zu singen, Lieder zu hören, Tänze und ein Theaterstück zu sehen. Das Center wird auch mit Spendengeldern aus Neuenkirchen vom Initiativkreis Südafrika (ISA) unterstützt. Nach diesen Auftritten im Theater versammelten sich alle Kinder auf dem Rasen, um den Nikolaus und den „Schwarzen Peter“ – so heißt in Südafrika der Knecht Ruprecht – zu empfangen. Mit Sonnenbrillen auf der Nase kamen die beiden auf einem Traktor ins Center gefahren und begrüßten unter großem Jubel alle Kinder.
„Alle waren an diesem Tag glücklich“, berichten die Neuenkirchenerinnen. Jedes Kind bekam eine Kleinigkeit vom Nikolaus. Danach war die Feier vorbei und die Kinder verließen nach und nach wieder das Center. „Wir hatten uns lange auf diesen Tag vorbereitet und nun war alles schon wieder zu Ende. Aber es hat sich gelohnt, es war toll, die strahlenden Gesichter der Kinder zu sehen. Die werden wir so schnell nicht vergessen.“

Drei Elefanten zum Geburtstag

Die drei Neuenkirchenerinnen Carina Haase, Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz verbringen ihr "Freiwilliges Soziales Jahr" (FSJ) im Luigi-Scrosoppi-Center in Oudtshoorn. Zum 20. Geburtstag von Carina Haase kamen es als Überraschung drei Elefanten zur Geburtstagsparty.

Viele lustige Kinder, echte Elefanten und die Weite eines fremden Kontinents: Die drei Neuenkirchenerinnen Carina Haase, Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz verbringen ihr „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) im Luigi-Scrosoppi-Center in Oudtshoorn.

Das Center wird vom „Initiativkreis Südafrika“ aus Neuenkirchen seit Jahren unterstützt. Seit dem 10. August leisten die drei jungen Frauen dort tatkräftige Unterstützung. Sie betreuen täglich eine Gruppe von Kindern und helfen ihnen, sorgenfrei und mit viel Spaß durch den Tag zu kommen.
Anfang Oktober erlebten Carina Haase, Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz den St.-Luigi-Gedenktag. „Dieser Tag wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben“, schreiben sie in einer Nachricht an die MV. Wie auch die vielen Kinder genossen sie die gemeinsamen Stunden sehr. Gefeiert wurde der Tag des Luigi Scrosoppi, ein damaliger Anhänger des Franziskusordens und Namensgeber des Centers. Die Aufgabe der drei Neuenkirchenerinnen war es an diesem Tag, leckere Kleinigkeiten zuzubereiten und einen Stationslauf vorzubereiten, der allen großen Spaß gemacht hatte. Nach einer abschließenden Messe veranstalteten die Kinder eine kleine Tanzshow.
Ein paar Tage später, am 10. Oktober, feierte Carina Haase ihren 20. Geburtstag. Sie durfte sich über eine tolle Überraschung freuen: Als sie ihre Augenbinde abnahm, standen drei afrikanische Elefanten vor ihr. „Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte, so überglücklich war ich“, berichtet sie begeistert.
Glück – davon können auch Karin Hüweler und Alexandra Mallwitz berichten. Alle drei Neuenkirchenerinnen fühlen sich pudelwohl in Oudtshoorn und senden der Gemeinde schöne Grüße, die die MV gerne überbringt.

Aufbruch nach Südafrika

Alexandra Mallwitz, Karin Hüweler und Carina Haase (v.l.) werden, wenn alles gut geht, am kommenden Samstag nach Südafrika aufbrechen, um dort soziale Arbeit zu leisten. Organisator Hans Rocker (l.) freut sich über das Engagement

Alexandra Mallwitz, Karin Hüweler und Carina Haase (v.l.) werden, wenn alles gut geht, am kommenden Samstag nach Südafrika aufbrechen, um dort soziale Arbeit zu leisten. Organisator Hans Rocker (l.) freut sich über das Engagement

Es ist ein „lebendiger Austausch“, der die Gemeinde Neuenkirchen mit der Gemeinde Oudtshoorn in Südafrika verbindet, stellte Pastor Michael Langenfeld am Sonntag in seiner Predigt fest. Teil dieses lebendigen Austausches werden ab dem heutigen Samstag drei junge Frauen aus Neuenkirchen sein: Carina Haase (19), Karin Hüweler (18) und Alexandra Mallwitz (19).
Das Trio aus der Gemeinde startet über die Organisation „Weltwärts“ zu einem vom Initiativkreis Südafrika vorbereiteten Aufenthalt im Kinderzentrum Luigi-Scrosoppi-Center, wo sie zwölf, sechs und neun Monate lang freiwillige soziale Arbeit leisten werden.
Als Erste der drei hatte sich Carina Haase für das Projekt angemeldet. „Ich war ganz früh dran, vor zwei Jahren ungefähr schon, weil ich das unbedingt wollte“, erklärt sie lächelnd. Die beiden anderen sind über Bekanntschaften und Verwandte an gerade diesen Aufenthalt geraten. „Mein Onkel ist Hans Rocker, der das ganze organisiert und der hat dann gefragt, ob das nicht was für mich wäre“, schmunzelt Karin Hüweler. Sie und auch die anderen beiden haben schon konkrete Erwartungen und Hoffnungen an ihren Aufenthalt.
„Wir wollen natürlich Erfahrungen sammeln, mit den Kindern arbeiten und ihnen helfen. Wir wollen uns persönlich einbringen und selbstverständlich viel erleben und sehen“, sind die drei sich einig.
Wichtig sei ihnen aber auch, den afrikanischen Kindern und Jugendlichen Zukunft und Perspektiven zu schenken. „Außerdem wollen wir auch neu zu schätzen lernen, was wir hier alles haben und wie gut es uns geht. Wir möchten an diesem Projekt und dieser Zeit in Südafrika wachsen“, erläuterten sie nach ihrer Abschiedsmesse am Sonntag, in der sie auch den Segen für ihre Arbeit erhielten, einstimmig.

Aber bei aller Vorfreude mischt sich natürlich auch ein kleiner Wermutstropfen in die letzten Tage in Deutschland. „Mir fällt es schwer, meine Freunde und Familie zurückzulassen. Viele meiner Bekannten sind vor einigen Tagen in den Urlaub gefahren, sodass ich die ersten Abschiede schon hinter mir habe“, erklärt Carina. Bei Karin und Alexandra sei dieses Gefühl so noch nicht aufgekommen. „Aber das kommt ziemlich sicher noch“, schmunzelten sie. Schwer werde es wohl auch an Weihnachten werden, und wenn das erste Urlaubsgefühl nach der Ankunft abgeklungen sein wird, vermuten die Freiwilligen. Die Arbeit der jungen Erwachsenen wird voraussichtlich die Übermittagsbetreuung und die Arbeit mit den jüngsten Kindern im Waisenhaus, die vermittelt werden sollen, sein.

Bevor es heute jedoch losgehen kann, hieß es noch einige Tage Zittern für Carina, Karin und Alexandra, denn die Visa der drei waren noch nicht angekommen, obwohl entsprechende Anträge früh genug gestellt wurden. „Wir sind mittlerweile in Kontakt mit dem Bischof von Oudtshoorn, der jetzt hoffentlich dafür sorgt, dass etwas passiert“, erklärt ISA Schriftführer Hans Rocker. Er sei aber zuversichtlich, dass die Dokumente passend fertig werden, sodass die drei Neuenkirchenerinnen am Samstag planmäßig in Richtung Südafrika starten können.

10.08.2013 Nina Oley

Pfarrbüro St. Anna

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— Papst Franziskus