1. Fastensonntag – C

6. März 2022

Liebe Gemeinde,

am vergangenen Mittwoch hat die österliche Bußzeit, die Fastenzeit, begonnen. Jahr für Jahr will uns diese Zeit die Möglichkeit geben, innezuhalten, unser Leben neu auszurichten und uns auf das höchste Fest der Christenheit, das Osterfest, vorzubereiten. Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus sich für 40 Tage in die Wüste zurückzieht. Parallel zum Volk Israel, das sich 40 Jahre mit Gott auf Wanderschaft durch die Wüste befand, ist Jesus 40 Tage unterwegs. Für Jesus steht in dieser Zeit Unter- und Entscheidung an. Jeder, der sich auf einen geistlichen Prozess einlässt, wird ähnliche Erfahrungen machen. Immer dann, wenn Menschen aus dem Glauben heraus ihr Leben gestalten wollen, spüren sie Gegenkräfte, die es ihnen schwer machen, sich in der bergenden und umfassenden Liebe Gotts fest zu machen. Das Ja zum Gott des Lebens muss immer wieder neu gesprochen werden, auch wenn es angesichts von Not, Leid und Sterben zur echten Herausforderung wird. Jesus selbst stand vor dieser Herausforderung angesichts seines nahenden Todes, auch er musste die Grundentscheidung angesichts seiner Passion neu treffen.

Am Beginn der Fastenzeit möchte ich Ihnen zwölf Anregungen von Schwester Renate Rautenbach SCC weitergeben und Sie einladen, darüber nachzudenken und in einen Austausch zu treten.

„Altbekannte Anregungen

1. Nimm deine innere Stimme wahr, überhöre sie nicht, prüfe sie. Sie könnte der Wegweiser zum Glück sein.

2. Lass dein Herz sprechen, nicht die vielen anderen Meinungsstimmen in und außerhalb von dir.

3. Höre alles, was der andere sagt. Nimm die Worte auf und die Zwischentöne und dann gib dir Zeit zu verstehen.

4. Werte aus, was du wahrnimmst. Alles enthält eine Botschaft, die dir etwas sagen kann.

5. Sei klar, eindeutig in deinen Worten und deinem Verhalten, aber nicht hart.

6. Begegne anderen mit Wohlwollen, auch wenn sie dir auf die Nerven fallen. Du bist für viele genauso.

7. Steh zu deinen Zweifeln und Ängsten. Such zu verstehen, was sie dir sagen wollen.

8. Vergleiche nicht. Du ziehst immer den Kürzeren.

9. Wertschätze deine Stärken. Versteck sie nicht, es sind Talente, die sich vermehren, wenn du sie zum Wohl aller einsetzt.

10. Widersteh dem Profilierungsdrang; er nützt weder dir noch anderen.

11. Arbeite an deinen Schwächen – und sei es auch nur, dass du sie annimmst. Du wirst erst noch vollendet.

12. In allem glaube, dass du in Gott gegründet bist. Hab ihn lieb und hänge ihm an.“

 

Ich wünsche Ihnen eine gute 1. Fastenwoche!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus